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NS-Raubgut zurückgegeben

19. März 2014

Mehrere Bücher sind an die Erbin des jüdischen Kunsthändlers Ludwig Bernheimer zurückgegeben worden. Die Bücher waren 1938 von der Gestapo geraubt und der Bayerischen Staatsbibliothek geschenkt worden.

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Bayerische Staatsbibliothek München
Bild: Bayerische Staatsbibliothek/H.-R. Schulz

Bei den restitutierten Büchern handelt es sich um sieben Bände aus der Reihe "The Spanish Series" von Albert F. Calvert. Die Bücher sind der Familie Bernheimer Ende 1938 von der Geheimen Staatspolizei, der Gestapo, abgenommen und der Bibliothek als "Geschenke" ausgehändigt worden. Am Dienstag (18.03.2014) wurden die Bücher an die Tochter Ludwig Bernheimers, Francisca Bernheimer, zurückgegeben.

Suche nach Raubgut in den Beständen

Seit 2003 durchforstet die Bayerische Staatsbibliothek in Eigeninitiative ihre Bestände auf Raubgut, das von den Nationalsozialisten beschafft worden war. Zwischen November 1938 und Februar 1939 erbeutete die Gestapo in München Kunst- und Wertgegenstände von 68 jüdischen Familien. Unter den Familien war auch die Familie Bernheimer, deren Kunst- und Antiquitätenfirma zerstört wurde. Mehrere Familienmitglieder wurden verhaftet und im Konzentrationslager Dachau festgehalten.

Generaldirektor Rolf Griebel ist zufrieden, dass die Bücher nun zu ihrer rechtmäßigen Eigentümerin zurückgekehrt sind. "Die Bayerische Staatsbibliothek bedauert zutiefst die Hintergründe und Umstände, wie sie 1938 ins Haus gelangten, ebenso die damalige Verstrickung in das geschehene Unrecht", teilte er in einer Pressemeldung mit. Laut Angaben der Staatsbibliothek würden aktuell weitere Rückgaben vorbereitet - sowohl an jüdische Vorbesitzer, als auch an Freimaurerlogen in Deutschland und Österreich und an die Zeugen Jehovas.

rey/jb (dpa/kna/Bayerische Staatbibliothek)