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Bayerisches Schatzkästchen

Ob auf der Kaiserburg oder in den Gassen der Historischen Meile mit den renovierten Fachwerkfassaden: Die Altstadt von Nürnberg erstrahlt vor allem nachts im Glanz ihrer langen Geschichte.

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Touristenmagnet: der Christkindlesmarkt in NürnbergBild: DW
Jeronimo Baretto von FC Nürnberg
Bayer Leverkusen gegen 1. FC Nürnberg im Dezember 2001Bild: AP

Neben der eindrucksvollen Geschichte hat Nürnberg noch einiges mehr zu bieten: moderne Unternehmen, Kulinarisches wie Nürnberger Lebkuchen und Würstchen sowie die "Clubberer": die Spieler des 1. FC Nürnberg. Der "Club" ist einer der traditionsreichsten Fußballvereine Deutschlands mit insgesamt neun Meisterschaftstiteln.

Kunstgeschichte

An Albrecht Dürer, das Genie aus dem Mittelalter, das hier in Nürnberg lebte, erinnert vieles in den Altstadtstraßen. Eine Hommage an die Liebe Dürers zur Tierwelt verwirklichte ein zeitgenössischer Künstler vor dem Dürerhaus: Ein riesiger bronzener Hase, mit provozierend traurigen Augen.

Lokalgeschichte

"Drei in am Weckla" heißt in der Einheimischensprache "Drei in einem Brötchen" - ein normales Brötchen mit drei kleinen Rostbratwürstchen. Es soll schon Vegetarier gegeben haben, die für die Zeitdauer des Genusses die Identität gewechselt haben. Die gemeine und allgemeine Nürnberger Rostbratwurst wird mit Sauerkraut und Meerrettich gereicht.

Der ernste Teil der Geschichte

1933 wurde Nürnberg von Hitler zur "Stadt der Reichsparteitage" erklärt. 500.000 Nationalsozialisten kamen aus ganz Deutschland jedes Jahr für eine Woche nach Nürnberg. Das noch heute erhaltene Zeppelinfeld wurde extra für jene pompösen Aufmärsche erbaut. Hier befindet sich seit kurzem ein Dokumentationszentrum. Die Stadt erhielt für diese Initiative den UNESCO-Preis für Menschenrechtserziehung.

Am Ende des Zweiten Weltkriegs war Nürnberg fast vollständig zerstört, nur Dresden wurde noch schlimmer getroffen. Nürnberg lag in "Schuld und Asche".

Die "Nürnberger Prozesse"

"Wir werden Ihnen unwiderlegbare Beweise für unglaubliche Vorfälle unterbreiten." Mit diesen Worten von US-Ankläger Robert Jackson begannen die Nürnberger Kriegsverbrecher-Prozesse: "In der Liste der Verbrechen wird nichts fehlen, was krankhafte Überhebung, Grausamkeit und Machtlust nur ersinnen konnten", fuhr Jackson fort. Vier Jahre dauerten die Prozesse gegen die Potentaten des NS-Regimes - von 1945 bis 1949. Die noch wichtigsten lebenden Nazis saßen auf der Anklagebank.

Stadt des Spielzeugs

Friedrich Flick vor dem Kriegsverbrechertribunal in Nürnberg
Friedrich Flick auf der Anklagebank am 22. Dezember 1947Bild: Getty Images/Keystone
Dokumentationszentrum in Nürnberg
Handwerker Markus Aichinger kurz vor der Eröffnung des DokumentationszentrumsBild: AP

Der stadtnahe internationale Flughafen von Nürnberg gibt den Franken nicht nur die Möglichkeit, ferne Länder zu sehen, sondern bringt auch jedes Jahr Millionen Messebesucher zu den Nürnberger Fachmessen. Das Publikum aus aller Welt trifft sich auf Kongressen und Tagungen.

In der ganzen Welt bekannt: Die Nürnberger Spielzeugmesse. Berühmt auch Nürnbergs Spielzeugproduktion: Die "Schuco"-Spielzeugautos werden zwar heute in Fürth, einige Kilometer entfernt von Nürnberg, hergestellt, aber Kult ist Kult. Ein absolutes Muss für Kinder und alle, die es geblieben sind, ist das Spielzeugmuseum in Nürnberg.

Kinderpuppen auf der Internationalen Spielwarenmesse in Nürnberg
Einige der Renner auf der Spielwarenmesse Nürnberg 2002Bild: AP

Berühmter Sohn der Nachbarstadt

In Fürth, der kleinen Nachbarstadt Nürnbergs, hält man heute technische Errungenschaften in guter Erinnerung: Den analogen Rundfunk. Weltfirmen wie Grundig und Metz hatten Ihren Sitz in Fürth. Im Rundfunkmuseum gibt es einen Überblick über die Geschichte der Radio- und Fernsehtechnik. Geräte, die auch den berühmtesten Sohn Fürths wieder in die Wohnzimmer seiner Heimatstadt brachten: Henry Kissinger.