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Bayern gibt gestohlene Bücher zurück

11. Februar 2015

Die bayerischen Behörden geben über 500 historische Bücher an Italien zurück, die aus italienischen Bibliotheken gestohlen worden waren. Darunter sind Originalausgaben von Galileo Galilei und Nikolaus Kopernikus.

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Astronom Galileo Galilei
Bild: imago/United Archives

Der Gesamtwert der Bücher wird auf 2,5 Millionen Euro geschätzt: 543 historische Werke großer Wissenschaftler aus dem 16. und 17. Jahrhundert waren aus italienischen Bibliotheken gplündert worden und sollen nun bald wieder in Italien stehen. Bayerrische Behörden hatten die Bücher bereits 2012 in einem Münchner Auktionshaus sichergestellt. Wie die Staatsanwaltschaft München mitteilte, sollen die Werke am Freitag an die italienische Justiz übergeben werden.

Werke von Galilei, Kopernikus und Kepler

Unter den Werken sind Originale von Galileo Galilei, Nikolaus Kopernikus und Johannes Kepler. Ein Großteil dieser bedeutenden Zeitzeugnisse stammt aus der Bibliothek Girolamini in Neapel. Deren ehemaliger Direktor, Marino Massimo De Caro, erhielt als einer der Drahtzieher des Bücherraubs eine Freiheitsstrafe von sieben Jahren. Auch der ehemalige Geschäftsführer des Münchner Auktionshauses Zissler & Schauer KG wurde bereits in Italien verurteilt.

"Das Münchner Auktionshaus, bei dem die Sicherstellung erfolgte, hat sich mit der Rückgabe der Bücher ausdrücklich einverstanden erklärt", hieß es in der Mitteilung der Staatsanwaltschaft. Wolfgang Lacher, Geschäftsführer der 2014 gegründeten Nachfolgerfirma Zisska & Lacher, erklärte: "Wir haben uns die Bücher über Monate hinweg angeschaut. Sie wurden uns unter einer falschen Bezeichnung angeboten und als Nachlass eines Ehepaares aus Norditalien ausgegeben."

Galileo, Kopernikus und Kepler sind die prägendsten Naturwissenschaftler der frühen Neuzeit, ihre Erkenntnisse hielten sie in ihren Büchern fest. Das bekannteste Buch des Mathematikers und Astronomen Galileo Galilei ist der "Dialog über die beiden hauptsächlichen Weltsysteme": Seinen Anschauungen über das heliozentrische Weltbild musste Galileo jedoch abschwören, da der Papst das Werk als Angriff auf die Theologie wertete.

jz/az (dpa/afp)