1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Bayern im Achtelfinale, Wolfsburg raus

8. Dezember 2009

Mit einem überzeugenden Sieg haben sich die Münchener doch noch in die nächste Runde geschossen. Enttäuschung dagegen in Wolfsburg, wo der VfL auch den zweiten Matchball zum Achtelfinale nicht nutzen konnte.

https://p.dw.com/p/Kxj2
Hans-Jörg Butt beim Elfmeter (Foto: AP)
Butts Elfmetertor brachte die Wende zum GutenBild: AP

Der deutsche Rekordmeister, der die Partie bei Juventus Turin unbedingt gewinnen musste, um das Minimalziel Achtelfinale zu erreichen, agierte von Beginn an offensiv aber zunächst unglücklich. Ivica Olic traf mit einem Kopfball nur den Pfosten. Die Turiner waren nachlässig und ließen den Münchenern im Mittelfeld erstaunlich viel Raum. Umso überraschender fiel die Führung für Juve in der 19. Minute durch David Trezeguet. Das 1:0 wurde allerdings durch einen katastrophalen Abspielfehler von Martin Demichelis begünstigt.

Spielszene (Foto: AP)
Bayern war zu starkBild: AP

Bayern kämpfte und hatte weiter Vorteile. In der 30. Minute der verdiente Lohn: Torwart und Elfmeter-Spezialist Hans-Jörg Butt verwandelte einen Strafstoß souverän zu seinem dritten Champions-League-Tor im 50. Spiel, kurioserweise erzielte er alle gegen Juventus Turin. Vorausgegangen war ein Foul von Martin Caceres an Olic. Zwei Minuten später vergab Mario Gomez freistehend sogar die Führung für die Bayern. Nach dem Wechsel brachten Tore von Olic (52.), Gomez (83.) und Anatoli Timoschtschuk (90.+2) im Turiner Olympiastadion die Entscheidung.

Feiern erlaubt

Nach dem klaren 4:1 (1:1) kannte der Jubel über den zweiten Tabellenplatz hinter Girondins Bordeaux keine Grenzen. Die Franzosen hatten sich mit 1:0 (1:0) bei Maccabi Haifa durchgesetzt. "Die Ordnung war sehr gut, wir haben gut nach vorne gespielt, die erste Halbzeit war super", lobte Bayern-Trainer Louis van Gaal. "Ganz toll, wirklich. Das Selbstvertrauen wird steigen, und das ist gut."

Auch der neue Manager und Uli-Hoeneß-Nachfolger Christian Nerlinger war voll des Lobes: "Ich war überrascht, wie dominant wir aufgetreten sind", sagte er. "Wir haben Juventus spielerisch beherrscht. Das war eine runde Leistung aller Akteure." Da erst Dienstag sei und das nächste Bundesligaspiel noch weit, gab Nerlinger sogar die ausdrückliche Erlaubnis zum ausgiebigen Feiern. Im Achtelfinale müssen die Bayern im Februar 2010 nun gegen einen Gruppen-Ersten und im Hinspiel zuerst zu Hause antreten.

Wolfsburg bestraft sich selbst

Dribbling Michael Owen (Foto: AP)
Michael Owen traf dreifachBild: AP

Im entscheidenden Spiel um den Achtelfinaleinzug in Gruppe B hatte es der Deutsche Meister Wolfsburg mit einem ersatzgeschwächten Team von Manchester United zu tun. Insgesamt fehlten ManU-Teammanager Alex Ferguson zwölf angeschlagene Spieler. Fast logisch, dass die Gäste von der Insel spielerisch zunächst kaum auffielen. Wolfsburg kam dagegen zu Tormöglichkeiten, allerdings erwies sich wie schon in den letzten Pflichtspielen die Chancenverwertung erneut als großes Manko. Und erneut wurden die Wölfe für ihre Großzügigkeit vor des Gegners Tor bestraft. Michael Owen köpfte eine Flanke von Nani in der 44. Minute zur Führung der Gäste ein.

Nach dem Ausgleich durch Edin Dzeko (56.) keimte wieder Hoffnung auf. Ein fulminanter Kopfballtreffer, der die Aufholjagd des Deutschen Meisters einläutete. Großchancen der Stürmer Grafite und Dzeko und ein zwischenzeitliches Eckenverhältnis von 9:1 dokumentierten die Wolfsburger Überlegenheit. Dann aber schlug Owen erneut zu (83.), wieder hatte die Hintermannschaft der Wölfe geschlafen. Und es wurde noch bitterer: Sascha Riether vergab kurz vor Schluss die Riesenchance zum 2:2 - zwei Meter vor dem Tor trat er freistehend über den Ball – im direkten Gegenzug beerdigte Owen mit dem 3:1 (1:0) alle Wolfsburger Hoffnungen (90. +1).

Trauer in grün-weiß

Zvjezdan Misimovic geht traurig über den Platz (Foto: AP)
Enttäuschung bei Zvjezdan MisimovicBild: AP

"Die Champions League ist vorbei", sagte Edin Dzeko. "Das ist sehr schade. Wir hätten beim letzten Spiel in Moskau schon alles entscheiden können. Leider haben wir auch unsere zweite Chance nicht genutzt." Am 5. Vorrundenspieltag hätte den Wolfsburgern bereits ein Punkt in Moskau gereicht, das Spiel wurde aber mit 1:2 (1:0) verloren. Nun ziehen die Moskauer, die sich mit 2:1 (1:0) bei Besiktas Istanbul durchsetzten, ins Achtelfinale ein. Der VfL Wolfsburg dagegen muss sich nun mit dem Überwintern in der Europa League begnügen. Neben München, Bordeaux, Manchester und Moskau, lösten auch Real Madrid, der AC Mailand, der FC Chelsea und der FC Porto das Ticket fürs Champions-League-Achtelfinale.

Am Mittwoch (09.12.2009) hat der VfB Stuttgart gegen Unirea Urziceni aus Rumänien noch die Möglichkeit, es diesen Clubs gleichzutun. Im ersten Spiel unter dem neuen Trainer Christian Gross benötigen die Stuttgarter einen Sieg, um am rumänischen Meister vorbeizuziehen und in den erlauchten Kreis der letzten 16 Mannschaften einzuziehen. "Es wäre wahnsinnig toll, wenn wir gewinnen würden", sagte der neue VfB-Trainer vor seiner ersten Bewährungsprobe. "Das würde uns zugleich enormen Schwung für die Bundesliga geben." Bei den Stuttgartern ist der Einsatz der angeschlagenen Stammkräfte Cacau, Zdravko Kuzmanovic, Sami Khedira und Arthur Boka allerdings noch offen.

Autor: Andreas Ziemons
Redaktion: Olivia Fritz