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Bayern macht den ersten Schritt

29. Oktober 2010

Pokal war gestern, nun gilt es, die nächsten Aufgaben in der Meisterschaft zu bewältigen. Für viele Clubs steht der 10. Spieltag unter dem Motto "Aufholjagd". Auch für die Bayern, die gegen Freiburg gewinnen konnten.

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Mario Gomez jubelt (Foto: AP)
Gomez traf zum 2:0 gegen FreiburgBild: dapd

Der Auftakt des 10. Spieltags geriet zum Torfestival: Rekordmeister Bayern München setzte sich mit 4:2 (1:0) gegen den SC Freiburg durch und machte so den ersten wichtigen Schritt bei seiner Aufholjagd auf die Bundesliga-Spitze. Dabei begann der Abend mit einem Rückschlag: Neben den ohnehin verletzten Stammkräften Franck Ribéry, Arjen Robben, Mark van Bommel und Miroslav Klose fiel kurzfristig auch Innenverteidiger und Nationalspieler Holger Badstuber aus. Die Bayern starteten verhalten in die Partie, verdienten sich den Sieg aber vor allem in der zweiten Halbzeit. Freiburg dagegen verhielt sich oft zu zurückhaltend und zeigte sich bei Standardsituationen in der Defensive ungeordnet.

"Das ärgert uns", sagte Freiburgs Trainer Robin Dutt. "Wir hätten unsere Chancen konsequenter nutzen müssen. Aber insgesamt war es ein verdienter Sieg für die Bayern." Sein Gegenüber, Bayern-Coach Louis van Gaal, war nicht ganz zufrieden: "In der ersten Halbzeit haben wir schlecht gespielt", sagte er. "Erst in der zweiten Halbzeit konnte man sehen, wie Bayern München spielen kann. Aber die Gegentore haben wir weggegeben." Großes Lob zollte van Gaal seinen Spielern: "Wir haben so viele Verletzte, es ist unglaublich, unter welchem Druck meine Mannschaft ihre Leistung bringt. Umso mehr, da wir diese Aufholjagd schaffen müssen."

Duell der Ex-Meister

Grafite jubelt (Foto: AP)
Wolfsburgs Grafite ist in blendender FormBild: dapd

Und zur Aufholjagd auf die Bundesliga-Spitzengruppe blasen nach dem Sieg der Bayern am Samstag (30.10.2010) auch der Meister von 2009, VfL Wolfsburg, und der Meister von 2007, der VfB Stuttgart, im direkten Duell. Beide Clubs haben bisher deutlich zu wenig Punkte geholt – es ist die Partie des 13. gegen den 14. der Tabelle. Während der VfL bis auf den langzeitverletzten Nationalspieler Arne Friedrich alle Spieler an Bord hat, gehen dem VfB so langsam die Innenverteidiger aus. Georg Niedermeier, Serdar Tasci und Khalid Bouhlarouz sind angeschlagen, Kapitän Mathieu Delpierre ist immer noch gesperrt.

Ebenfalls ohne einen seiner wichtigsten Spieler, den Portugiesen Petit, muss Bundesliga-Schlusslicht 1. FC Köln gegen den Hamburger SV antreten. Es ist die Bundesliga-Premiere des neuen FC-Trainers Frank Schaefer, der ganz darauf baut, dass der Sieg im DFB Pokal am Dienstag (26.10.2010) gegen 1860 München neue Kräfte freisetzt. "Wir haben nicht oft gewonnen in dieser Saison", sagte er. "Deswegen glaube ich, dass uns dieses Erfolgserlebnis sehr gut tut, um noch mutiger und selbstbewusster Fußball zu spielen." Gegner HSV reist dagegen mit einer Pokalniederlage im Gepäck an – gegen Eintracht Frankfurt hatten die Hamburger hoch verloren.

Bremen und Frankfurt könnten klettern

Theofanis Gekas jubelt (Foto: AP)
Frankfurts Gekas traf gegen den HSV doppeltBild: AP

Die Frankfurter ihrerseits könnten nun das Kunststück vollbringen, in einer Woche gegen beide Hamburger Erstligisten zu gewinnen. Beim FC St. Pauli wird es für die Eintracht darum gehen, sich in der Tabelle von Platz neun weiter nach oben zu schieben. Weiter nach oben möchte auch Werder Bremen. Die Hanseaten zeigten nach Stotterstart in der Liga zuletzt bessere Leistungen. Zehn Punkte aus den vergangenen vier Bundesliga-Partien, so die stolze Bilanz. Nun kommt mit dem 1. FC Nürnberg ein starker Gegner zu den Bremern.

"Es ist sicherlich nicht einfach, gegen die Nürnberger zu spielen", sagte deren Trainer Thomas Schaaf. "Sie sind sehr lauffreudig und engagiert. Sie haben sich eigentlich auch mit ihren neuen Spielern sehr gut als Team zusammengefunden. Das lässt sich schon ganz gut anschauen. Wir freuen uns auf die Partie und wollen uns beweisen." Mit einem Sieg könnten die Bremer auf einen Platz unter den ersten Fünf der Tabelle klettern. Von solchen Gefilden weit entfernt sind der 1.FC Kaiserslautern und Borussia Mönchengladbach. Für beide Clubs gilt es, wichtige Punkte im Abstiegskampf zu sammeln.

Schlechter Start gegen Mini-Krise

Felix Magath gestikuliert (Foto: AP)
Felix Magath fordert mehrBild: picture-alliance/dpa

Das Top-Spiel des Samstags ist die Partie FC Schalke 04 gegen Bayer Leverkusen, zumindest, was die Namen angeht. Die Schalker, die zuletzt zweimal unentschieden spielten, knabbern immer noch am schlechten Saisonstart und müssen gewinnen. Bayer befindet sich nach zwei Pflichtspielniederlagen in Folge – in der Liga gegen Mainz und im Pokal gegen Mönchengladbach – in einer Mini-Krise. Leverkusens Trainer Jupp Heynckes sieht die Vorteile aber dennoch bei seiner Elf. "Schalke kommt immer besser in Fahrt. Das haben sie besonders im Europapokal gezeigt", sagte er. "Trotzdem denke ich, dass wir, wenn ich von unseren individuellen Fehlern absehe, sicher mehr als nur ein Tor erzielen."

Keine weiteren Ausreden will sein Gegenüber Felix Magath gelten lassen, der sich vom nur knappen 1:0-Sieg im DFB-Pokal beim FSV Frankfurt wenig begeistert zeigte: "Ich habe viel Verständnis gehabt, weil einige Spieler in einer schwierigen Situation waren. Aber das ist jetzt vorbei", sagte Magath: "Ich liefere den Spielern kein Alibi mehr wegen Unsicherheit oder Eingewöhnung. Jetzt ist es eine Frage der Einstellung."

Spitzenduelle am Sonntag

Am Sonntag (31.10.2010) schließlich muss die gesamte Bundesliga-Spitze auf den Rasen: Tabellenführer Mainz 05 und der Zweite, Borussia Dortmund - beide im DFB-Pokal gegen unterklassige Gegner ausgeschieden - treffen im direkten Duell aufeinander. Außerdem empfängt der Vierte 1899 Hoffenheim den Dritten Hannover 96.

Die Samstagspartien können Sie wie immer live bei uns in DW-Radio mitverfolgen. Ab 16:05 Uhr MESZ sind wir für Sie in den Stadien. Die zweite Halbzeit des Samstagsabendspiels zwischen Schalke und Leverkusen übertragen wir ab 19:15 Uhr MESZ in voller Länge live. Schalten Sie ein!

Autor: Andreas Ziemons
Redaktion: Arnulf Boettcher