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Bayern vor Gruppensieg, Bayer unter Druck

Andreas Sten-Ziemons (mit sid, dpa)23. November 2015

Vor dem 5. Spieltag der Champions League verbittet sich der FC Bayern Rechenspiele und spielt auf Sieg. Bayer Leverkusen muss die Abwehr umbauen, bei der Werkself fehlt fast die gesamte Innenverteidigung.

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Spielszene Olympiakos Piräus gegen Bayern München (Foto: Andreas Gebert/dpa)
Bild: picture-alliance/dpa/A. Gebert

Für Bayern München und Bayer 04 Leverkusen ist die Aufgabenstellung vor der vorletzten Runde der Champions-League-Gruppenphase eigentlich klar: Drei Punkte sollen her. Die Bayern würden gerne gewinnen und sich mit einem Erfolg über Olympiakos Piräus den Gruppensieg sichern. Die Werkself muss dagegen Erfolg haben, wenn sie noch ins Achtelfinale der Königsklasse will.

Nach dem Arbeitssieg der Bayern auf Schalke, soll es gegen Olympiakos wieder ein bisschen einfacher werden. Ein Punkt reicht zum Achtelfinale, ein Dreier brächte definitiv Platz eins in Gruppe F, unabhängig vom Ergebnis im abschließenden Gruppenspiel am 9. Dezember bei Dinamo Zagreb. Rechenspiele sind beim deutschen Rekordmeister aber verboten: "Wir wollen Erster in der Gruppe werden, deshalb interessiert mich das wenig, ob wir jetzt rechnerisch durch sind", sagte Bayern Münchens Sport-Vorstand Matthias Sammer und fügte unmissverständlich an: "Wir wollen beide Spiele gewinnen, das ist unser Anspruch." Im Achtelfinale im Februar hätte der deutsche Rekordmeister als Gruppensieger im entscheidenden Rückspiel Heimrecht. Doch soweit will Sammer auf dem Weg zum angestrebten Triple noch nicht vorausblicken. "Wir stehen erst am Anfang des Rennens. Wir müssen uns immer wieder neu bestätigen", mahnte er.

Vieles spricht vor dem Spiel für die Bayern: In den 19 Pflichtspielen der Saison gab es 17 Siege, ein Remis und nur eine Niederlage. Das 3:0 für die Bayern im Hinspiel in Piräus gab einen Hinweis auf die Kräfteverhältnisse der beiden Teams. Nun kommen die Griechen ohne Spielpraxis nach München. Ihr letztes Ligaspiel, das Derby gegen Panathinaikos Athen, wurde wegen Fanunruhen vor dem Anpfiff kurzfristig abgesagt.

Jubel David Alaba (Foto: Maja Hitij/dpa)
Kann er spielen? Die Verletzung von David Alaba (2.v.r.) ist vor dem Spiel gegen Piräus Bayerns größte SorgeBild: picture-alliance/dpa

Einziges Münchener Sorgenkind ist Linksverteidiger David Alaba, der auf Schalke schmerzhafte Bekanntschaft mit den Beinen von Pierre-Emile Höjbjerg machte und verletzt ausgewechselt werden musste. Allerdings sei die Verletzung am linken Fuß des österreichischen Fußball-Nationalspielers "nicht groß", sagte der Bayern-Trainer Pep Guardiola und ergänzte: "David ist stark." Am Montag sollte Alaba zur Schonung eine Trainingspause einlegen, kurz vor dem Anpfiff soll entschieden werden, ob er spielen kann.

Wer verteidigt bei Bayer in der Mitte?

Schwerer als sein Münchener Trainer-Kollege Guardiola hat es Bayer-Coach Roger Schmidt mit der Aufstellung. Da mit Ömer Toprak wegen einer Roten Karte nach Notbremse und Kyrgiakos Papadopoulos mit Gelbsperre zwei etatmäßige Innenverteidiger ausfallen, muss für das wichtige Auswärtsspiel bei BATE Borissow eine Notlösung her. Jonathan Tah ist gesetzt, doch wer spielt noch? Tin Jedvaj ist noch nicht wieder fit, ebenso Kapitän Lars Bender, der in der Vergangenheit auch schon in der zentralen Abwehr ausgeholfen hat. Bleiben der Brasilianer André Ramalho, der bislang nur selten gespielt hat, und Sebastian Boenisch, der eigentlich ein Außenverteidiger ist.

Nachteil beider Kandidaten ist das fehlende Händchen beziehungsweise Füßchen für den Spielaufbau. Für Boenisch könnte allerdings sprechen, dass er mehr Spielpraxis hat, sich am 10. Spieltag der Bundesliga gegen Stuttgart auch in die Torschützenliste eingetrug und mit 1,91 Metern Körperlänge eher Innenverteidiger Gardemaß besitzt als der 1,82 Meter "kleine" Ramalho.

Bayers Hoffnungen ruhen auf Chicharito

Jubel Chicharito im Spiel Bayer Leverkusen gegen BATE Borissow (Foto: Federico Gambarini/dpa)
Chicharito, die treffsichere "kleine Erbse" aus Mexiko, soll auch in Borissow wieder Tore schießenBild: picture-alliance/dpa/F. Gambarini

Unabhängig von der Zusammensetzung der Abwehr steht für die Leverkusener fest: Sie müssen beim frisch gekürten weißrussischen Meister unbedingt gewinnen, wenn sie noch eine Chance auf das Erreichen des Achtelfinals der Champions League haben wollen. Leverkusen hat vier Punkte auf dem Konto. Verliert der AS Rom (5 Punkte) im anderen Spiel der Gruppe E in Barcelona, wäre Bayer mit einem Sieg an den Römern vorbei, müsste anschließend aber immer noch gegen Barça gewinnen oder auf Schützenhilfe von Borissow gegen Rom bauen.

Alle Hoffnungen ruhen daher auf Javier Hernandez, genannt Chicharito. Der Mexikaner hat momentan einen Lauf und trifft wie er will. In den vergangenen sieben Spielen war er jeweils mindestens einmal erfolgreich. Auch zum 4:1-Hinspiel-Erfolg der Werkself gegen die Weißrussen steuerte er einen Treffer bei. Nicht dabei sein kann dagegen Stefan Kießling. Der zum Bankdrücker degradierte Torjäger fällt wegen einer Virusinfektion aus.

Beide Spiele - Leverkusen in Borissow ab 18 Uhr MEZ und Bayern gegen Piräus ab 20:45 Uhr MEZ - können Sie im DW-Liveticker mitverfolgen.