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Bedford-Strohm dankt deutschen Soldaten

13. August 2016

Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Bedford-Strohm, hat erstmals die deutsche Marine im Mittelmeer besucht. Es ist ein Zeichen des Dankes an die Soldaten, die viele Flüchtlinge gerettet haben.

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Der EKD-Vorsitzende Bedford-Strohm besucht Soldaten auf dem Marineschiff "Werra" (Foto: dpa)
Der EKD-Vorsitzende Bedford-Strohm (rechts) besucht Soldaten auf dem Marineschiff "Werra"Bild: picture-alliance/dpa/M. Hadem

Das Retten von Leben könne nicht hoch genug eingeschätzt werden, sagte Heinrich Bedford-Strohm vor der Besatzung des Bundeswehrschiffs "Werra" im Hafen von Cagliari auf Sardinien. Der bayerische Landesbischof überreichte den Soldatinnen und Soldaten Lebkuchenherzen mit dem Schriftzug "Danke". Für ihn sei dieses Militärschiff ein "Samariterboot" und die humanitäre Nothilfe dort "ein eindrucksvoller Samariterdienst", sagte er. Die Gefahr sei groß, dass Menschen im sicheren Deutschland bei der "Tragödie im Mittelmeer einfach wegsehen".

Die Soldaten seien bei der Mittelmeermission "in ganz drastischer Weise mit dem Leid der Menschen konfrontiert", sagte Bedford-Strohm. Jeder Tote habe eine persönliche Geschichte. Um jeden von ihnen trauerten ein Vater, eine Mutter oder Geschwister. "Für jeden dieser Menschen gilt der erste Satz des Grundgesetzes: Die Würde des Menschen ist unantastbar."

Bedford-Strohm besuchte das Bundeswehrschiff, das im Rahmen der von der Europäischen Union beschlossenen Militäraktion "Eunavfor Med Operation Sophia" im Einsatz ist, zusammen mit dem evangelischen Militärbischof Sigurd Rink. Mit dem Besuch wollten die Geistlichen auch auf das anhaltende Sterben von Menschen im Mittelmeer aufmerksam machen.

3000 Migranten ertrunken

Hauptaufgabe der Operation "Sophia" ist, im Mittelmeer zwischen Italien und der libyschen Küste gegen Menschenschmuggel und Schleuser vorzugehen. Bedford-Strohm hob diese nach seinen Worten "gewissermaßen polizeiliche Funktion" der Bundeswehr hervor und betonte: "Es ist ein Verbrechen, wenn man Menschen auf seeuntaugliche Boote schickt und ihren Tod in Kauf nimmt." Allein in diesem Jahr seien bereits mehr als 3000 Menschen im Mittelmeer bei der Flucht nach Europa ertrunken.

Nach Angaben der Bundeswehr haben die Boote aller beteiligten Nationen im Rahmen der seit Juni 2015 laufenden Operation "Sophia" zusammen rund 21.300 Menschen gerettet. Zudem seien rund 80 Menschen festgesetzt worden, die der Schleuserei verdächtigt werden. Deutschland ist an "Sophia" mit rund 130 Soldaten beteiligt. Derzeit sind neben den zusammen etwa 20 Militärschiffen von "Sophia" und der EU-Grenzschutzagentur Frontex rund zehn Schiffe von Nichtregierungsorganisationen im Mittelmeer unterwegs.

kle/mak (epd, kna, dpa, ARD)