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Beeindruckende Fotos vom Kometen "Tschuri"

13. November 2014

Einen Tag nach der holprigen Landung auf dem Kometen "Tschuri" liefert die Mini-Raumsonde "Philae" wieder Daten. Die Wissenschaftler der ESA sind fasziniert von den Botschaften aus dem Weltall.

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Philae auf dem Kometen "67P/Tschurjumow-Gerassimenko" (Foto: ESA)
Bild: picture alliance/Photopqr/La Depeche du Midi/T. Bordas

Am Tag nach der spektakulären Landung konnten die Experten der Europäischen Weltraumorganisation ESA wieder Kontakt zu dem kühlschrankgroßen Minilabor aufnehmen. "Die Verbindung läuft gut. Philae steht stabil", hieß es aus dem ESA-Kontrollzentrum in Darmstadt. "Es wurden große Mengen an Daten geliefert". Die Experten zeigten sich begeistert von den Nahaufnahmen des Himmelskörpers "67P/Tschurjumow-Gerassimenko", kurz "Tschuri" genannt.

In der Nacht hatte es wie erwartet eine Zwangspause gegeben, da sich der Komet sowie die Raumsonde "Rosetta" in einem Funkloch bewegten. Das auf "Tschuri" gelandete Labor "Philae" konnte somit nicht immer Kontakt zur Sonde haben, von der aus Signale zur Erde geschickt werden.

Landung dramatischer als gedacht

Das Minilabor war am Mittwoch - nach einer mehr als zehnjährigen Reise mit der Raumsonde "Rosetta" - auf "Tschuri" gelandet. Eine Premiere: Es war das erste Mal, dass ein vom Menschen geschaffenes Gerät auf einem Kometen aufsetzte. Wissenschaftler sprechen von einem Meilenstein der Raumfahrt. Der Brocken gehört mit einem Volumen von etwa 25 Kubikkilometern zu den kleineren Kometen. Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Köln wollte Daten prüfen, nach denen "Philae" nicht nur zwei, sondern sogar noch ein drittes Mal auf dem Kometen aufgesetzt haben könnte. "Die Vermutung liegt nahe", sagte DLR-Sprecher Andreas Schütz. "Sicher ist es aber erst, wenn die Daten ausgewertet sind."

Beim Aufsetzen auf "67P/Tschurjumow-Gerassimenko" hatte es Probleme gegeben. Zwei Harpunen zum Verankern von "Philae" wurden nicht ausgelöst, eine Düse zum Aufdrücken des Labors auf dem Kometen funktionierte nicht. Der Chef des Esa-Flugbetriebs im Satelliten-Kontrollzentrum Esoc in Darmstadt, Paolo Ferri, geht inzwischen davon aus, dass "Philae" trotzdem auf dem Kometen bleiben wird. "Dass das Mini-Labor wieder abhebt, bezweifle ich sehr. Es ist zur Ruhe gekommen."

In den ersten Stunden nach der Landung hätten bereits wichtige Daten gesammelt werden können, sagte Ferri. Es sei auch gelungen, das Tomographie-Projekt "Consert" zu starten. Dabei durchleuchten "Philae" und die Sonde "Rosetta" den Kometen in Teamarbeit. Wissenschaftler wollen mit der Mission einen Blick in die Kinderstube des Sonnensystems werfen, das vor 4,6 Milliarden Jahren entstand. Analysiert werden soll die Bodenbeschaffenheit, Temperatur oder die Zusammensetzung des rund 500 Millionen Kilometer entfernten Kometen. Gesucht wird auch nach Hinweisen darauf, wie Leben auf der Erde entstand.

qu/uh (dpa, afp)