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Beendet Pakistan die Blockade des NATO-Nachschubs?

16. Mai 2012

Pakistan ist offenbar bereit, der NATO die Versorgungsrouten nach Afghanistan wieder zu öffnen. Als Indiz dafür gilt auch die Einladung an den pakistanischen Präsidenten Zardari zum bevorstehenden NATO-Gipfel.

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Pakistanische Soldaten auf Jeep an der Grenze zu Afghanistan (foto: ap)
Pakistan will offenbar Blockade des NATO-Nachschubs beendenBild: dapd

Pakistan ist jetzt doch zum Nato-Gipfel am 20./21. Mai in Chicago eingeladen worden. Dies bestätigte Bündnissprecherin Oana Lungescu in Brüssel. Erklärungen in Islamabad und Washington deuteten auf ein rasches Ende der pakistanischen Blockade der Nachschubrouten für die Nato in Afghanistan hin. Im pakistanischen Außenministerium hieß es, das Verteidigungskomitee des Kabinetts befasse sich mit der Frage. Die Unterhändler sollten jetzt eine Lösung anstreben.

Nato-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen hatte in der vergangenen Woche deutlich gemacht, dass zum Gipfel nur jene Partner der Nato eingeladen würden, mit denen das Bündnis besonders eng zusammenarbeite. Zugleich hatte er darauf verwiesen, dass es noch Streit mit Pakistan um die Wiedereröffnung der Nachschubwege gebe. Diese sind auch wichtig für die Vorbereitung des geplanten Rückzugs der fremden Truppen vom Hindukusch, der bis Ende 2014 abgeschlossen sein soll.

Blockade nach verheerendem US-Luftangriff

Pakistan hatte die wichtigen Nachschubrouten über sein Territorium vor einem halben Jahr gekappt. Auslöser war Ende November ein US-Angriff aus Afghanistan heraus, bei dem an der Grenze 24 pakistanische Soldaten getötet worden waren. Vor einer Wiedereröffnung der Routen hatten die Pakistani eine Entschuldigung aus Washington verlangt. Die USA haben lediglich ihr Bedauern ausgedrückt. Nach dem Vorfall hatte Pakistan auch die Afghanistan-Konferenz in Bonn boykottiert.

Außenministerin Hina Rabbani Khar hatte am Montag angedeutet, dass man Flexibilität zeigen könnte. "Pakistan hat einen Punkt gemacht und jetzt müssen wir uns in einen positiven Bereich fortbewegen", sagte sie.

An diesem Mittwoch wird der afghanische Präsident Hamid Karsai im Vorfeld des Chicagoer Gipfels zu Gesprächen in Deutschland erwartet, wo er auch von Kanzlerin Angela Merkel empfangen wird.

SC/gri (rtre,ape,dpa)