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Beethoven und mehr 2011 Podcast #15: Innere Kraft

30. September 2011

Schumanns symphonische Werke sind zukunftsweisend. Der Dirigent Paavo Järvi schätzt ihre "innere Kraft" und die "leicht neurotische Sprache".

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Paavo Järvi

Robert Schumann
Ouvertüre, Scherzo und Finale E-Dur op. 52
Deutsche Kammerphilharmonie Bremen
Dirigent: Paavo Järvi
MP3 aufgenommen in der Beethovenhalle Bonn am 21. September 2011 von der Deutschen Welle (DW)

1841 wird oft als das symphonische Jahr im Leben Robert Schumanns beschrieben. Seine Frau Clara hatte ihn bekniet, Orchestermusik zu schreiben, und das kam seinen eigenen langgehegten Wünschen entgegen. Aber Schumann sah sich mit demselben Problem konfrontiert, das jeder Komponist seiner Zeit hatte: Wie konnte man nach Beethoven ein symphonisches Werk schreiben? Doch anstatt auf Beethoven zurück zu blicken, schauen Schumanns Symphonien nach vorn, in die Zukunft der Musik. Der Dirigent Paavo Järvi spricht von einer nervösen, "leicht neurotischen" tonalen Sprache, die neue Grenzen öffnet. Schumann hat demnach viele nachfolgende Komponisten fasziniert.

Nachdem Järvi und die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen Beethovens kompletten symphonischen Zyklus weltweit aufgeführt hatten, wandten sie sich Schumanns symphonischen Werken zu: das "Schumann Projekt" des Orchesters. Beethoven und Schumann verbindet eine innere Kraft der Musik, so Järvi. "Um Schumanns wirkliches Wesen hervor zu heben, dürfen wir nicht nur spielen, was er geschrieben hat, sondern müssen die eigenartigen und manchmal unlogischen Ecken und Kanten, die seine Musik so wunderbar und unglaublich einmalig machen, übertreiben." Und genau das machen Järvi und seine Kammerphilharmonie in ihrer Interpretation diese Werkes - einer von Schumanns ersten Gehversuchen in der symphonischen Form aus dem Jahre 1841, seinem symphonischen Jahr .    

Autorin: Maria Santacecilia / db
Redaktion: Rick Fulker