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Beethoven und mehr 2011 Podcast #6: Ein intensiver Dialog

26. September 2011

Die Sonaten op. 30 sind für Julian Rachlin "Schlüsselwerke" innerhalb des Zyklus. Erstmals verlässt Beethoven hier die Tradition und betont vor allem die Geige. "Für mich ist das eine Revolution", sagt Julian Rachlin.

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Eine Partitur
Beethoven bricht mit der Tradition: Klavier und Violine begegnen sich partnerschaftlich.Bild: Fotolia/ISABELLE.ESSELIN

Ludwig van Beethoven (1770-1827)


Sonate für Klavier und Violine in A-Dur, op. 30, Nr. 1, 2. Satz: Adagio molto espressivo
Julian Rachlin, Violine
Itamar Golan, Klavier
MP3 aufgenommen im Kammermusiksaal des Beethovenhauses am 18. September 2011 von der Deutschen Welle (DW)

Noch im Jahre 1801, bald nachdem Beethoven die Komposition der beiden Sonaten op. 23 und 24 abgeschlossen hatte, begann er mit der Skizzierung neuer Violinsonaten. Die drei Werke in A-Dur, c-Moll und G-Dur entstanden ziemlich schnell hintereinander und waren schon im Frühjahr 1802 fertig. Und ganz bewusst wollte Beethoven hier neue Wege einschlagen: beide Instrumente, Klavier und Violine sollten sich partnerschaftlich begegnen; es sollte keine Trennung mehr zwischen Melodie- und Begleitinstrument geben. Die Themen sollten untrennbar auf beide Instrumente verteilt werden und beide sollten die musikalischen Ideen und Motive gemeinsam verarbeiten.

“Ich liebe die A-Dur-Sonate, ihre Reinheit, die Intensität der Musik“, sagt Julian Rachlin. “Für mich symbolisiert sie quasi die Brücke zwischen den früheren Sonaten und den späteren Sonaten. Erstmals hat Beethoven hier die damaligen Hörgewohnheiten vollkommen auf den Kopf gestellt. Erstmals spielt hier die Violine die Hauptrolle: ganz besonders im langsamen Satz, hier stellt erstmals die Geige die Themen vor, die dann erst vom Klavier aufgegriffen und ausgeschmückt werden.“

Autorin: Marita Berg
Redaktion: Hanna Grimm