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Beethoven und Neue Medien

28. August 2007

Ein besonderes Anliegen des Festivals ist es, neben der Präsentation der Werke Beethovens selbst, seine Musik in Beziehung zur Kunst des 21. Jahrhundert zu setzen.

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Bild: B. Frommann

'Ich bin der tiefen Überzeugung, dass wir damit sowieso in Beethovenscher Tradition stehen', so Intendantin Ilona Schmiel, , 'denn glücklicherweise haben wir solche Werke bei Ludwig van Beethoven in seinem gesamten Schaffen, die es ganz leicht möglich machen, sich mit der Frage zu beschäftigen, wie gehen wir im 21. Jahrhundert sowohl mit einem Werk Beethovens um, aber auch, was haben wir heute für Möglichkeiten mediale Schnittstellen zu finden, interdisziplinäre, ästhetisch wirkungsvolle neue Formen zu schaffen, die eine Weiterbeschäftigung anregen.'

Filme über Musik sind ein gefährdetes Genre. Nicht nur, dass Sendeplätze für Musikfilme im Fernsehen immer rarer werden, oft scheinen auch die Darstellungsformen eher antiquiert. Mit dem Projekt „Look at Beethoven“ hat das Beethovenfest junge Filmemacher unterschiedlichster Herkunft, Studenten, Volontäre, Kamera-Auszubildende dazu eingeladen, sich mit dem Phänomen Beethoven auseinander zu setzen. Zu sehen sind diesmal 22 neue Kurzfilme, Video-clips und Installationen. Bonn soll so mittelfristig zum Treffpunkt für junge Filmemacher und zu einem Forum für den zeitgenössischen Musikfilm werden. Gleichzeitig bietet es damit ein Podium, das von der jungen Publikumsgeneration stärker wahrgenommen wird.

Einen zunehmend hohen Stellenwert haben beim Beethovenfest Licht- und Klanginstallationen. Damit wird eine Entwicklung aufgegriffen, die sowohl Maler als auch Komponisten schon seit rund 100 Jahren beschäftigt: die Verbindung von Musik und Malerei zu erforschen – das heißt eine Antwort auf die Frage zu finden: kann man Klänge in Farben übersetzen? Kann man also Musik sichtbar machen?

Ob dies tatsächlich überzeugend gelingt, wird ein Experiment zeigen, das im T-Mobile Forum während des Beethovenfestes zu sehen ist. Ilona Schmiel freut sich, das es gelungen sei, den Bereich der Klang- und Licht-Installation, den sie seit langem sehr schätze, nun am Anfang des 21. Jahrhunderts hier integrieren zu können: „Der Berliner Künstler Götz Lemberg hat unter dem Titel „Coloured Sounds“ drei Installationen entwickelt, und eine davon bezieht sich auf ein ganz zentrales Werk von Ludwig van Beethoven. Es ist der langsame Satz aus der Mondscheinsonate. Und dieser langsame Satz wird eben in 84 Lichtsäulen als ein Lichtkunstwerk erlebbar sein, das heißt, man wird wahrscheinlich die Mondscheinsonate sehen können.“