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Bei der Rückkehr: Kulturschock

Janosch Delcker25. Juni 2012

Der ehemalige Stipendiat Itayi Maunganidze, Wirtschaftswissenschaftler und Banker aus Harare berichtet über seine Erfahrungen und Zukunftspläne.

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Itayi Maunganidze, ein junger Geschäftsmann aus Simbabwe und ehemaliger Stipendiat des Programms "Afrika-kommt!". Foto: Maunganidze Find attached a copy of my Photo. You have all the rights to the photo. I will email another one and you will choose the one you prefer. Kind regards, Itayi
Bild: privat

Einer der ersten Stipendiaten des Programms "Afrika-kommt!" ist Itayi Maunganidze aus Simbabwe. Zwischen August 2008 und September 2009 war er bei BMW in Deutschland in der Finanzabteilung eingesetzt. Zurück in seiner Heimat arbeitet er als Business Development Manager für Fuzzy Electronics Private Limited, einem Unternehmen, das elektronische Sicherheitslösungen anbietet.

DW: Der Name des Programms an dem Sie teilgenommen haben lautet "Afrika-kommt!" - ist Afrika im Kommen?

Itayi Maunganidze: Afrika kommt nicht, Afrika ist schon da. Während des Programms haben vor allem wir die deutsche Geschäftskultur in der Praxis kennengelernt - in der Theorie ist sie ja schon gut beschrieben. Dabei hat "Afrika-kommt!" die guten Seiten von Afrika aufgedeckt. Afrika ist schon da und nun auch sichtbar als ein Ergebnis von "Afrika-kommt!"

Welche Erfahrungen, die Sie in Deutschland gesammelt haben, waren besonders wertvoll?

Die deutsche Geschäftskultur kennenzulernen, wie Zeitmanagement betrieben wird und die Art in einer multikulturellen Organisation zu planen und zu arbeiten war für mich sehr interessant. Insgesamt habe ich in Deutschland viele interessante Erfahrungen gesammelt. Wir konnten die deutsche Geschichte kennenlernen, haben interessante Orte besucht und Menschen aus verschiedenen Kontinenten kennengelernt. So konnte ich mein eigenes Kontaktnetzwerk rund um den Globus ausweiten.

Wie war die Rückkehr in die Heimat?

Bei meiner Rückkehr habe ich erstmal einen Kulturschock bekommen. Ich hatte erwartet, dass sich jeder so verhält wie in Deutschland. Und so hatte ich Probleme damit, wenn sich Meetings verzögerten, wenn meine Kollegen schlecht geplant haben und wenn es bei Geschäften an Aufrichtigkeit fehlte.

Wie unterscheidet sich das Wirtschaftsleben in Simbabwe von dem in Deutschland?

Für die Geschäftskultur in Deutschland ist Zeit ein wichtiger Faktor; es wird viel geplant und zielgerichtet gearbeitet. In Simbabwe hat die Politik bewirkt, dass die meisten Organisationen vor allem kurzfristig planen. Außerdem ist wie in den meisten afrikanischen Ländern Korruption ein großes und schwieriges Thema bei Geschäftskontakten.

Profitieren Sie noch von den Erfahrungen, die Sie in Deutschland machen konnten?

Ja. Ich stehe in ständigem Kontakt mit meinen ehemaligen Arbeitskollegen. Meine grundlegenden Deutsch-Kenntnisse haben mir ermöglicht deutsche Produkte für Unternehmen aus Simbabwe zu besorgen. Außerdem habe ich auch Kontakt zu den anderen Stipendiaten des "Afrika-kommt!" Programms.

Welche Pläne für die Zukunft haben Sie?

Ich möchte mein eigenes Unternehmen aufbauen und Arbeitsplätze schaffen. Außerdem möchte ich meine Kenntnisse an andere weitergeben, die nicht wie ich die Möglichkeit hatten, Erfahrungen in Deutschland zu sammeln.

Zum Schluss: Was vermissen Sie aus Deutschland?

Mir fehlen das bayerische Essen, das Transportsystem und die Freundlichkeit der Deutschen.

Das Gespräch führte Janosch Delcker.