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Wo sich EU-Beschäftigte treffen..

8. April 2009

Tagsüber wird in Brüssel Europapolitik gemacht: Richtlinien, Verordnungen - oft komplizierte Materie. Doch donnerstags, pünktlich zum Feierabend, treffen sich die, die sonst Politik machen, zum Feiern.

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Der Tanzsaal des "Mirano Continental" in Brüssel
Party für Zugereiste: immer donnerstags im "Mirano Continental"Bild: Mirano Continental

In Brüssel gibt es eigentlich alles: Man kann einfach nur mit Freunden ruhig in Bars, Kneipen oder auch Cafés ein Bier trinken gehen, in den großen Diskotheken die Nächte durchtanzen, man kann kleinere Clubs besuchen oder Salsa-Partys. Am Donnerstagabend aber gibt es eigentlich nur einen Ort, wo man als Zugereister hin muss: das "Mirano Continental".

Party für die "Expats"

EU Parlament in Brüssel
Viele "Expats" sind bei der EU beschäftigt

Hier findet heute die "@seven"-Party statt. Das ist eine typische Brüsseler Veranstaltung - eine Art After-work-Party, aber mit der Besonderheit, dass hier viele so genannte "Expats" zum Feiern herkommen. "Expats" - das sind Menschen, die eigentlich aus einem anderen Land als Belgien kommen, aber in Brüssel leben und arbeiten. Heute abend rechnen die Veranstalter mit besonders vielen Griechen, denn es ist griechischer Themenabend.

"Unser Konzept sind Begegnungen", sagt Elisa Longobardi vom "@seven"-Team. "Wir wollen Verbindungen herstellen zwischen den 'Expats' verschiedener Nationalitäten." Die Menschen bräuchten in einem fremden Land und besonders in Brüssel den Kontakt zu ihren Landsleuten oder zu Menschen anderer Nationalitäten.

Die "@seven"-Partys finden immer im "Mirano Continental" statt - einem ehemaligen Kino, das vor ungefähr dreißig Jahren in einen Club umgewandelt wurde. Die hohen Decken und die Treppen rechts und links des Saales weisen daraufhin. Am oberen Ende - dort wo man eigentlich in der letzten Reihe sitzen würde - ist eine Empore angebracht, auf der man sich auf niedrigen Sesselchen an kleinen Tische setzen kann. Hier gibt es auch eine Bar mit dem typisch belgischen Bier.

Babylonisches Sprachgewirr

Blick auf die Theke des "Mirano Continental"
Kontakte knüpfen oder feiern: Zur "@7"-party kommen viele Beschäftigte der EUBild: Mirano Continental

Das "Mirano Continental" ist gefüllt mit Menschen – und dem Klang zahlreicher Sprachen. Neben Englisch, Deutsch und Französisch ist hier Italienisch, Polnisch, Bulgarisch, Rumänisch und heute - wegen des Themenabends - auch sehr viel Griechisch zu hören.

Nach Brüssel hat es die Gäste aus verschiedensten Gründen verschlagen und auch die Motivation, ins "Mirano Continental" zu gehen ist unterschiedlich. "Unser Unternehmen berät die EU-Kommission", erzählt der dunkelhaarige Grieche Panos. Er kommt mit seinen Freunden in den Club, um sich zu amüsieren und einen schönen Abend zu haben.

"Der Club ist ein guter Ort, Kontakte zu knüpfen", meint Guilio, ein Italiener. Seine Kollegen und er gingen oft hierher. "Wenn man in eine normale Disko geht, trifft man keine Leute aus seinem Berufsbereich", sagt er. Hier seien jedoch fast alle im EU-Sektor beschäftigt. Wenn man beruflich weiterkommen wolle, könne man das doch am besten abends bei einem Glas Bier. Dann fielen auch die Entscheidungen über Geld.

Ob man nun Visitenkarten getauscht hat oder nicht - um halb eins gehen die Lichter im "Mirano Continental" wieder an. Die europäischen Gäste machen sich auf den Heimweg, um am nächsten Morgen frisch am Schreibtisch zu sitzen. Bis zum nächsten Donnerstag.


Die Adresse:

Mirano Continantal
38 ch de louvain
1210 Brussels

Autorin: Mirjam Stöckel
Redaktion: Mareike Röwekamp