Bei Neckermann gehen die Lichter aus (26.09.2012)
26. September 2012Der "Neckermann-Katalog" fehlte jahrzehntelang in kaum einem deutschen Haushalt. Das Unternehmen war vom Reitsportler Josef Neckermann gegründet worden. Neckermann, Goldmedaillengewinner in der Dressur und Gründer der Deutschen Sporthilfe, war ein mächtiger Mann in Sport, Politik und Wirtschaft, sein Versandhaus ist ein Stück deutscher Wirtschaftsgeschichte. Das Unternehmen ist nun am Ende, es wird abgewickelt.
Der Konsum in Europa leidet unter der Krise, vor allem in Südeuropa brechen ganze Märkte weg. Jetzt spürt auch der deutsch-amerikanische Autobauer Ford den Rückgang der Nachfrage und erwartet einen Verlust für das laufende Geschäftsjahr von mehr als einer Milliarde Euro. Jetzt sollen Stellen abgebaut werden – vor allem in Deutschland und England.
Die japanischen Autobauer wollen ihre Produktion ebenfalls herunterfahren. Allerdings nicht wegen der Krise in Europa, sondern wegen ein paar Inseln im ostchinesischen Meer. Um die schwelt nämlich ein Streit zwischen Peking und Tokio, der zu eskalieren droht. Was hat die asiatische Kanonenbootpolitik mit dem Bau von Autos zu tun?
Die Eurozone droht auseinanderzubrechen, mehrere Volkswirtschaften stehen vor dem Bankrott. Und die Finanz- und Schuldenkrise ist, das zeigt sich von Tag zu Tag deutlicher, auch eine Krise der Wirtschaftswissenschaft. Deren Modelle gehen nämlich an der Realität vorbei. Namhafte Ökonomen fordern ein neues Selbstverständnis ihrer Zunft.
Ostafrika ist offenbar eine terra incognita des deutschen Außenhandels. In Ostafrika, genauer in Kenia, blüht ein Markt, an dem deutsche Unternehmen keinen Anteil haben. Kenias Wirtschaft ist im Aufschwung und deutsche Unternehmen halten sich noch immer zurück. Damit sich das bald ändert, wird im November erstmals ein deutsch-kenianisches Wirtschaftsforum in Kenias Hauptstadt Nairobi veranstaltet.
Redakteur am Mikrophon: Dirk Ulrich Kaufmann