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Politik

Belgien: Ist Tintin rassistisch?

Fabian Christ25. Januar 2012

Ein belgischer Nationalheld steht vor Gericht. Die Comic-Figur Tintin soll in ihrem Kongoabenteuer Kolonialismus und weiße Überheblichkeit rechtfertigen. Ein in Belgien lebender Kongolose fordert deshalb ein Verkaufsverbot.

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Tatsächlich strotzt der 1931 erschienene Comicband nur so von rassistischen Klischees. Tintin-Schöpfer Hergé hat sich davon in späteren Jahren selbst distanziert. Die umstrittenen Szenen wurden in neueren Ausgaben weggelassen, sind in Sammleralben aber immer noch zu finden. Tintins Verteidiger weisen die Rassismus-Vorwürfe mit dem Hinweis zurück, dass man dann einen Großteil der Weltliteratur verbieten müsse. Hintergrund der Klage ist die brutale Kolonialherrschaft der Belgier im Kongo, die noch immer nicht umfassend aufgearbeitet wurde.