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Bereits 1900 Ebola-Tote

3. September 2014

"Keine Epidemie war so ernst", beklagt WHO-Chefin Chan. Die Zahl der Opfer steigt und steigt. Vielerorts hat man den Wettlauf mit der Krankheit verloren, die sich immer schneller ausbreitet.

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Helfer in Liberia heben einen Ebola-Patienten auf eine Trage (foto: Getty Images)
Bild: Issouf Sanogo/AFP/Getty Images

Die Todesraten steigen rasant: Die Zahl der Ebola-Toten in Westafrika hat nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) binnen einer Woche um 400 auf rund 1900 zugenommen. So viele Menschen seien noch nie seit dem erstmaligen Ausbruch einer Epidemie im Jahr 1976 an der Krankheit gestorben, sagte die WHO-Chefin Margaret Chan in Washington. Laut dem UN-Koordinator für Ebola-Hilfen, David Nabarro, benötigen die westafrikanischen Länder mindestens 600 Millionen Dollar, um die Krise unter Kontrolle zu bringen.

Insgesamt 3500 Menschen seien erkrankt, erläuterte Chan weiter. "Aber wir können und wir werden diese Epidemie unter Kontrolle bringen", gab sie sich zuversichtlich. Die meisten Fälle gebe es in Guinea, Sierra Leone und Liberia. In diesen Ländern ist die Epidemie schneller, als die Gesundheitsbehörden sie kontrollieren können. "In der 40-jährigen Geschichte von Ebola war noch keine Epidemie so schwer, so ernst und so komplex wie diese", sagte die chinesische Ärztin.

Erkrankte gebe es auch in anderen Ländern, etwa Nigeria oder Senegal. Das seien aber individuelle Fälle, die auf einzelne Reisende zurückgeführt werden könnten. Auch im Kongo gebe es Ebola, das sei aber ein anderer Krankheitsherd. "Ebola hat sich nicht von West- auf Zentralafrika ausgeweitet. Das sind zwei unterschiedliche Fälle". Chans Mahnung: "Wir sollten nicht Afrika stigmatisieren!".

"Das ist keine afrikanische Krankheit, das ist eine globale Krise. Und deshalb brauchen wir auch eine globale Lösung". Jedes Land müsse sich beteiligen, am besten durch Experten, zumindest aber mit Material oder Geld. Chan lobte dabei die USA als größten Helfer.

"Es gibt derzeit einige sehr vielversprechende Experimente mit Impfstoffen", wusste die WHO-Generaldirektorin zu berichten. "Wir hoffen, damit in Kürze auf die Überholspur gehen zu können. Dann haben wir die Möglichkeit, die Krankheit besonders wirksam zu bekämpfen".

SC/sti (rtre, afp, dpa)