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Berlin ruft, doch wer kommt?

Thomas Klein14. April 2014

Borussia Dortmund will eine bärenstarke Woche mit dem Einzug ins DFB-Pokalfinale krönen. Im zweiten Halbfinale ist Bayern München auf der Suche nach dem verloren gegangenen Rhythmus.

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Manuel Neuer mit dem DFB-Pokal. (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Im Kampf um den Einzug ins DFB-Pokalfinale empfängt Borussia Dortmund im ersten Halbfinale am Dienstagabend (15.04.2014, 20:30 MESZ) den VfL Wolfsburg. Nach einer "außergewöhnlichen Woche" geht das Team von Trainer Jürgen Klopp als Favorit in die Partie. Mit Siegen gegen die derzeit wohl besten Mannschaften der Welt - 2:0 gegen Real Madrid und 3:0 gegen Bayern München - hat der BVB ordentlich Selbstbewusstsein gesammelt.

Besonders Stürmer Robert Lewandowski fiebert einem möglichen Traumfinale entgegen. "Wir haben noch die Chance auf den Pokalgewinn in dieser Saison. Es wäre gut, wenn wir das Finale spielen und dann gewinnen", sagte der 25-Jährige. Im Olympiastadion will Lewandowski sein Abschiedsspiel mit Borussia Dortmund feiern, am liebsten gegen seinen künftigen Arbeitgeber Bayern München. "Das wäre ein sehr gutes Finale", weiß der Torjäger.

Dortmund ist gewarnt

Allerdings muss der BVB dafür erst einmal das Team von Trainer Dieter Hecking bezwingen, das nach dem letzten Duell gegen Dortmund in der Bundesliga aber durchaus seine Chance wittert. "Wir haben zuletzt beim 1:2 in Dortmund nicht schlecht ausgesehen. Wir trauen uns etwas zu. Aber dennoch ist der BVB ein bisschen favorisiert", sagte VfL-Sportdirektor Klaus Allofs. Den Trainer der "Wölfe" stören die Spekulationen um das angebliche Traumfinale nicht: "BVB gegen die Bayern - das ist überall zu hören. Aber man sollte nicht enttäuscht sein, wenn jemand anders im Endspiel steht." Für Hecking wäre ein Weiterkommen zwar eine Sensation, doch die traut er seiner formstarken Mannschaft durchaus zu. "Wenn Dortmund uns nur ein bisschen Luft gibt, dann wissen sie, dass sie aufpassen müssen", sagte er: "Vielleicht sind die Dortmunder Spieler genau zu einer Unzeit in Topform, aber auch wir sind in einer guten Verfassung."

Wo ist der Rhythmus?

Im zweiten Halbfinale kommt es zum Duell David gegen Goliath. Zweitligist 1. FC Kaiserslautern muss zum Rekordmeister nach München. Doch das Team von Trainer Pep Guardiola befindet sich derzeit in einer kleinen Krise: drei Bundesliga-Spiele ohne Sieg, zuletzt eine herbe 0:3-Niederlage gegen den BVB. "Fußball wird in erster Linie mit dem Kopf gespielt, darauf müssen wir achten", warnte Bayerns Sportvorstand Matthias Sammer.

Die 0:3-Niederlage gegen Borussia Dortmund tut dem FCB richtig weh. Im DFB-Pokal soll jetzt die Wende her. (Foto: dpa)
Die 0:3-Niederlage gegen Borussia Dortmund tut dem FCB richtig weh. Im DFB-Pokal soll jetzt die Wende herBild: picture-alliance/dpa

Der 46-Jährige glaubt aber nicht an ein langfristiges Formtief. "Ich bin von unserer Mannschaft überzeugt, ich weiß, dass sie hungrig ist", sagte er. Insofern dürfte ihm gefallen haben, wie Nationalspieler Thomas Müller mit der Pleite gegen den BVB umging. "Dass es mental nicht ganz einfach ist, darf keine Ausrede sein", sagte der 24-Jährige. Die letzte Gier fehle, schob er nach und bezog das ausdrücklich auf die seit Wochen entschiedene Liga. "Dieses Problem, dass die Luft raus ist, kriegen wir momentan nicht in den Griff."

"Kick it like Dortmund"

Für den Gegner am Mittwoch (16.04.2014, 20:30 MESZ) kommt die kleine Schwächephase der Münchener gerade richtig. Trotzdem bleibt man in Kaiserslautern realistisch: "Gegen einen übermächtigen Gegner wie die Bayern brauchen wir sehr, sehr viel Glück", sagte FCK-Trainer Kosta Runjaic. Die Lauterer, derzeit Tabellenvierter der 2. Liga, geben sich daher keinen Illusionen hin. "Aus meiner Sicht ist das aktuell die weltbeste Mannschaft. Wenn sie unter Vollspannung spielen, gibt es nur eine Mannschaft, die sie schlagen kann - das sind sie selbst", betonte Runjaic. Dennoch gibt der Coach die Hoffnung nicht auf, denn es gibt Beispiele, wie der Rekordmeister zu schlagen ist. "Kick it like Dortmund und alles wird gut - wenn es denn so einfach wäre. Man kann sich sicher etwas abschauen, aber wir sind uns unserer Unterlegenheit und der absoluten Überlegenheit der Bayern bewusst - manchmal kann das auch befreiend sein."