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Berlin sieht keine akute Terrorgefahr

29. September 2010

Berichte über geplante Terroranschläge in Europa beruhen lediglich auf diffusen Hinweisen. Das hat das deutsche Innenministerium klargestellt.

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Archivaufnahme aus dem Januar 2009
Pakistan und Afghanistan als Basis? Archivaufnahmen von islamistischen TerroristenBild: AP

Als "Kaffeesatzleserei" hat das Innenministerium am Mittwoch (29.09.2010) Mediendarstellungen zurückgewiesen, die Geheimdienste seien auf einen unmittelbar bevorstehenden Terror-Anschlag aufmerksam geworden. Es gebe keine veränderte Gefahrenbewertung, hieß es in Berlin. Die aus Geheimdienst-Quellen vorliegenden Hinweise seien diffus. Es sei seit langem kein Geheimnis, dass das Terrornetzwerk Al Kaida seine Anhänger zu Anschlägen in Europa aufrufe.

Zuvor hatten britische und US-Medien unter Berufung auf Geheimdienst-Quellen berichtet, Terroristen planten Gewaltakte wie im indischen Mumbai im Jahr 2008. Diesmal seien mehrere europäische Städte im Visier der Attentäter, darunter Orte in Deutschland. Die Pläne für die Anschläge seien in Pakistan entwickelt worden, auf die Ausführung habe sich eine aus Deutschen, Arabern und Tschetschenen bestehende Gruppe vorbereitet, hieß es.

Aussage eines Deutsch-Afghanen

Osama Bin Laden, Anführer des Terror-Netzwerks El Kaida. (Foto: AP)
El-Kaida-Anführer Bin LadenBild: AP

Als wichtigste Quelle für die Informationen wurde in den Medienberichten ein Deutsch-Afghane genannt, der als Terrorist verdächtigt und derzeit auf der US-Basis Bagram in Afghanistan festgehalten wird. Er soll zu einer Gruppe von Hamburger Islamisten gehören, die im März 2009 in ein Ausbildungs- Terrorcamp im afghanisch-pakistanischen Grenzgebiet geflogen war. Der Mann sei im Spätsommer auf dem Weg nach Europa abgefangen und nach Afghanistan gebracht worden.

Nach seinen Schilderungen haben die Hintermänner der geplanten Anschläge auch Kontakte zum Terror-Netzwerk El Kaida. Dessen Anführer Osama bin Laden habe die Pläne gutgeheißen. Im "Wall Street Journal" ist zu lesen, der US-Geheimdienst habe die Pläne unter anderem mit Drohnenangriffen auf Ziele in der pakistanischen Unruheregion Waziristan zunichte gemacht.

Autor: Christian Fähndrich (mit dpa, afp, rtr, afpe)

Redaktion: Hajo Felten