1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Ahern tritt zurück

2. April 2008

Irlands Ministerpräsident Bertie Ahern hat für den 6. Mai seinen Rücktritt angekündigt. Der Politiker reagiert damit auf Koruptionsvorwürfe, die seine Position als Regierungschef zunehmend geschwächt haben.

https://p.dw.com/p/DZG6
Bertie Ahern (Archivfoto)
Bertie Ahern war mehr als ein Jahrzehnt im Amt (Archivfoto)Bild: AP

Der irische Ministerpräsident Bertie Ahern hat seinen Rücktritt angekündigt. Er werde sein Amt am 6. Mai niederlegen, sagte Ahern in Dublin. Dem 56-Jährigen wird vorgeworfen, Anfang der 1990er-Jahre Gelder von Bauunternehmern angenommen zu haben. Vor dem Parlament in Dublin bestritt Ahern jedoch die Korruptionsvorwürfe. Er habe nie Bestechungsgelder angenommen. Die wachsende Kritik beeinträchtige aber eine effektive Regierungsführung.

Daten und Fakten zu Irland

Gegen Ahern läuft seit 1997 eine Untersuchung wegen mutmaßlicher Zahlungen von Bauunternehmern, die Ahern als Arbeits- und Finanzminister zwischen 1988 und 1992 entgegengenommen haben soll. Die Summe soll sich auf mehr als 100.000 Euro belaufen. Ahern hat bisher eingeräumt, zwei Zahlungen von Freunden erhalten zu haben. Inzwischen tauchten aber weitere Beträge auf.

Vater des irischen Wirtschaftswunders

Der Zentrumspolitiker ist seit 1997 Regierungschef. In seiner Amtszeit erlebte das früher wirtschaftlich schwache Irland einen nie gekannten Wirtschaftsboom. Zusammen mit dem früheren britischen Premierminister Tony Blair war er Urheber des Karfreitagsabkommens, das der einstigen Unruheprovinz Nordirland 1997 den Frieden brachte. Im Juni vergangenen Jahres war Ahern für eine dritte Amtszeit vereidigt worden.

Pflichterfüllung bis zum letzten Tag

Er werde bis zum letzten Moment seine Pflicht erfüllen, sagte Ahern. Im Anschluss an eine Reise in die USA und dem Besuch des japanischen Ministerpräsidenten in Irland werde er seinen Rücktritt bei Präsidentin Mary McAleese einreichen. Eine seiner letzten Amtshandlungen ist am 30. April eine Rede vor dem US-Kongress. (gmf)