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Berufsakademie

25. Oktober 2010

Studium und Berufsausbildung im Doppelpack, das bieten die sogenannten "Berufsakademien". Die theoretische Ausbildung ist mit der praktischen Ausbildung in einem Unternehmen verknüpft. Ein Studium mit Jobgarantie.

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Ein Maschinenbediener kontrolliert eine Nockenwelle bei ThyssenKrupp (Foto: dpa)
Theorie und Praxis sind eng verzahnt im dualen Studium.Bild: AP

Eine Alternative zum Studium an einer Universität oder Fachhochschule stellt in den Ländern Baden-Württemberg, Sachsen, Thüringen und in Berlin das Studium an einer Dualen Hochschule bzw. einer staatlichen Berufsakademie (BA) dar. Diese bieten Studienmöglichkeiten in den Ausbildungsbereichen Sozialwesen, Wirtschaft und Technik. Staatlich anerkannte Berufsakademien in privater Trägerschaft gibt es auch in anderen Bundesländern. Voraussetzung zum Studium sind das Abitur oder ein entsprechender Schulabschluss und der Abschluss eines Ausbildungsvertrags mit einer an der BA beteiligten Ausbildungsstätte. Einzelne duale Studiengänge gibt es neben den Berufsakademien auch an anderen Hochschulen.

So funktioniert das duale System

An einer Berufsakademie wird in sechs Semestern nach dem dualen System studiert. Das bedeutet, ein wissenschaftliches Studium auf Hochschulniveau wird mit einer praxisbezogenen Ausbildung in einem Unternehmen oder einer sozialen Einrichtung verknüpft. Die Studierenden stehen einerseits in der betrieblichen Arbeitswelt mit Kollegen, Kunden und realen Betriebsabläufen und bekommen auf der anderen Seite eine theoretische Ausbildung an der Akademie - mit festem Stundenplan, Semesterabschlussklausuren und Hausarbeiten. Praktische und theoretische Ausbildung wechseln in einem bestimmten Rhythmus, und während des gesamten Studiums erhalten die Studierenden eine Ausbildungsvergütung durch den Betrieb.

Studierende der Dualen Hochschule Baden-Württemberg in Lörrach (Foto: DHBW Lörrach)
Gut gerüstet für den Job: Studierende der Dualen Hochschule Baden-Württemberg in LörrachBild: DHBW Lörrach

Bachelor in drei Jahren

Nach zwei Jahren ist ein erster berufsqualifizierender Abschluss erreicht, nach drei Jahren kann der Bachelor erworben werden. Der Abschluss einer Berufsakademie ist dem einer Fachhochschule gleichgestellt. Viele Firmen messen dieser Alternative zum klassischen Hochschulstudium eine hohe Bedeutung zu, da beim Studium an der Berufsakademie das erlernte Wissen auch praktisch eingesetzt wird.

90 Prozent Übernahmequote

Die Übernahmequote in den späteren Beruf liegt bei fast allen Anbietern eines dualen Studiengangs bei 90 Prozent. Einige Betriebe haben sich tariflich gebunden, BA-Studenten nach dem Studium einen befristeten Arbeitsplatz zu geben. In anderen Fällen müssen sich Studierende, die von einem Unternehmen gefördert werden, nach dem Studium verpflichten, eine gewisse Zeit für das Unternehmen tätig zu sein.

An einigen Berufsakademien werden auch Internationale Studiengänge angeboten, die einen Aufenthalt an ausländischen Partnerhochschulen vorsehen.


Autorin: Claudia Unseld / Gaby Reucher
Redaktion: Gaby Reucher