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Stopp für Sturmgewehr G36

22. Juni 2014

Das Verteidigungsministerium hat die Beschaffung des umstrittenen Sturmgewehrs G36 ausgesetzt und lässt das Standardgewehr der Truppe neu untersuchen. Grund: Es gibt Zweifel an der Treffsicherheit.

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Bundeswehr Reservist mit G36, Foto: dpa
Bild: picture-alliance/dpa

Ein Sprecher des Ressorts bestätigte einen entsprechenden Bericht der "Bild am Sonntag". Auslöser ist demnach ein Bericht des Bundesrechnungshofes, in dem die Treffsicherheit der Waffe angezweifelt wird.

"Es gilt zu vermeiden, dass das Verteidigungs-Ministerium bis zu 34 Millionen Euro in ein Gewehr investiert, das möglicherweise den Anforderungen der Truppe nicht genügt", zitiert das Blatt aus dem Bericht. "Es spricht viel dafür, dass es in der Bundeswehr sowohl nichtsystemverträgliche Munitionssorten als auch unterschiedlich wärmeempfindliche Gewehre G36 gibt."

Bei Dauerfeuer ungenau

Das Sturmgewehr steht schon länger in der Kritik. Vor allem beim Einsatz in Afghanistan sollen sich Soldaten beklagt haben, dass die Waffe bei Erhitzung unter Dauerfeuer ungenau schieße. Die Bundeswehr hatte die Probleme bislang auf schlechte Munition zurückgeführt.

Der Sprecher des Verteidigungsministeriums betonte nun auf Anfrage, man stehe zumG36. Bereits Anfang des Jahres sei das Gewehr in Zusammenarbeit mit dem Ernst-Mach-Institut überprüft worden. Dabei habe man festgestellt, dass eine bestimmte Art der Munition von einem Hersteller Probleme bereite.

Man nehme aber die Einwände des Rechnungshofes ernst und versuche nun eine Prüfstelle auszumachen, deren Ergebnis beiderseitig anerkannt werde. Bis dieses vorliege, werde die Neubeschaffung des G36-Gewehres ausgesetzt.

haz/sti (dpa, afp, rtr)