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Besnik Mustafaj: Für „das transformierte und verbesserte Albanien“ werben

31. Mai 2006

Albanischer Außenminister im Interview von DW-RADIO

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Albaniens Außenminister Besnik Mustafaj besuchte am Mittwoch, 31. Mai 2006, die Deutsche WelleBild: picture alliance

Man sei bemüht, „das transformierte und verbesserte Albanien auch in der deutschen Öffentlichkeit bekannter zu machen“ und insbesondere die organisierte Kriminalität zu bekämpfen. „Zahlreiche Banden, die sich mit Drogen und Menschenhandel sowie Prostitution befasst haben, finden sich nun vor Gericht wieder. Einer der ersten Schritte, die wir unternommen haben, war es, gegen Geldwäsche vorzugehen.“

Das sagte der albanische Außenminister Besnik Mustafaj in einem Interview von DW-RADIO. Gleichzeitig wünsche er sich mehr kulturellen Austausch mit Deutschland, um hier bestehende Vorurteile gegenüber Albanien zu überwinden.

Einer aktuellen Studie des Meinungsforschungsinstituts Eurobarometer zufolge sind 80 Prozent der Deutschen gegen eine Aufnahme des Landes in die EU. Ihm sei bewusst, dass der Zeitplan einer EU-Integration sowohl von den Reformen in Albanien als auch von der Aufnahmebereitschaft der jetzigen EU-Mitgliedsstaaten abhängig sei. Die bevorstehende Unterzeichnung eines Stabilisierungs- und Assoziierungsabkommens mit der Europäischen Union am 12. Juni in Brüssel stelle Albanien vor „neue Herausforderungen“, sagte Mustafaj, gebe aber auch einen „klaren Routenplan nach Europa“ vor.

Der albanische Außenminister beendet heute (31.5.2006) seinen dreitägigen Antrittsbesuch in Deutschland. Zum Abschluss besuchte Mustafaj die Deutsche Welle in Bonn.

Die bevorstehende Unabhängigkeit Montenegros werde für Albanien positive Wirkungen entfalten. Mustafaj: „Wir werden keine Zeit verlieren, eine direkte umfassende Kommunikation aufzubauen – politisch, wirtschaftlich, konsularisch und kulturell.“ Er erwarte außerdem neue Impulse für die Wiener Verhandlungen zur dauerhaften Lösung für den Kosovo. „Das Resultat wird zwar dasselbe sein, nämlich Unabhängigkeit. Aber der Weg dorthin geht im Kosovo über Verhandlungen“ und nicht über ein Referendum wie in Montenegro, sagte der albanische Außenminister in der Deutschen Welle. „Ich glaube, dass es noch im Laufe dieses Jahres im Mandat von Martti Ahtisaari gelöst werden wird“, so Mustafaj.

31. Mai 2006
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