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Angriffe auf Militärstützpunkte in Burundi

11. Dezember 2015

Im Morgengrauen attackierten regierungsfeindliche Angreifer zwei Militärstützpunkte in der Hauptstadt Bujumbura. Die Regierung geht von einem Ablenkungsmanöver aus.

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Burundi Soldaten Sicherheitskräfte Militär
Bild: picture-alliance/dpa/D. Kuroawa

Die Angriffe ereigneten sich nördlich und südlich der Hauptstadt. Nach Angaben eines hochrangingen Offiziers konnte die Armee die "schwer bewaffneten Männer" im Süden nach mehr als zweistündigen Gefechten zurückschlagen. Im Norden seien alle Angreifer getötet worden. Insgesamt gebe es dutzende Tote unter den Angreifern, doch auch die Armee habe "Verluste" erlitten.

Regierungssprecher Willy Nyamitwe schrieb im Kurznachrichtendienst Twitter, die Überfälle seien ein "Ablenkungsmanöver" gewesen um anderorts Gefangene zu befreien. Er fügte hinzu, die Waffen der Angreifer seien beschlagnahmt worden.

Es wird weiter geschossen

Laut Nyamitwe hat sich die Situation inzwischen wieder normalisiert. Der DW-Korrespondent in Bujumbura, Fiacre Ndayiragije, meldete jedoch anhaltende Schüsse und eine "leergefegte" Hauptstadt. "Keiner darf sein Haus verlassen, um zur Arbeit zu gehen. Die Schüsse haben in der Nacht gegen vier Uhr angefangen und dauern noch an." Schusswechsel gebe es sowohl im Zentrum als auch im Norden in Musaga und Ngagara, berichtete er weiter. Die Menschen seien zwar schon an den Lärm durch Gefechte gewöhnt, der heutige Tag sei jedoch anders. "Es fahren keine Busse, der Verkehr ist lahmgelegt und die Polizei hindert die Leute, aus dem Haus zu gehen." Die Vereinten Nationen erließen für ihre Mitarbeiter ein striktes Ausgangsverbot.

Es waren die schwersten Gefechte in dem ostafrikanischen Krisenstaat Burundi seit einem gescheiterten Putsch im Mai. Damals hatte Staatschef Pierre Nkurunziza angekündigt, für ein drittes Mandat anzutreten. Die Regierung geht seitdem mit Gewalt gegen Proteste der Opposition vor. Nach Schätzungen der Vereinten Nationen wurden bereits mindestens 240 Menschen getötet, mehr als 200.000 Burundier flüchteten in benachbarte Länder.

tk/se (rtr, afp)