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Biathlon-WM 2021 nicht in Russland

8. Februar 2017

Vor dem Beginn der Biathlon-WM in Hochfilzen setzt der Weltverband IBU wegen des Dopingskandals um Russland ein erstes Zeichen. Der russische Biathlon-Verband zeigt sich wenig beeindruckt - und provoziert.

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IBU-Präsident Anders Besseberg beim außerordentlichen Kongress in Fieberbrunn. Foto: dpa-pa
IBU-Präsident Anders Besseberg beim außerordentlichen Kongress in FieberbrunnBild: picture-alliance/dpa/dpa-Zentralbild/M. Schutt

Die Biathlon-Weltmeisterschaften 2021 finden wegen des Skandals um das mutmaßliche Staatsdoping nicht in Russland statt. Auf einem außerordentlichen Kongress entschied der Weltverband IBU am Mittwoch in Fieberbrunn in Österreich, dass der russische Verband RBU die Titelkämpfe im sibirischen Tjumen bis zum 21. Februar offiziell zurückgeben solle. Ansonsten werde Russland die WM entzogen, teilte die IBU mit. Über die WM-Neuvergabe soll dann 2018 entschieden werden. "Wir sind absolut gegen die freiwillige Rückgabe der Weltmeisterschaft", sagte RBU-Präsident Alexander Krawtzow der russischen Nachrichten-Agentur Tass. Man werde notfalls vor Gericht ziehen, um die IBU-Entscheidung anzufechten.

Athleten fordern härtere Strafen

Auf massiven Druck der Biathleten hatte sich die IBU am Tag vor dem ersten WM-Rennen in Hochfilzen getroffen, um härtere Anti-Doping-Regeln zu beschließen. 154 Athleten hatten in einem Brief an die IBU gefordert, die Sperren auf bis zu acht Jahre zu verlängern, das Bußgeld auf bis zu eine Million Euro zu erhöhen und betroffenen Nationen Startplätze zu entziehen. Diese Forderungen wurden zunächst nicht erfüllt. Nun soll eine sechsköpfige Arbeitsgruppe Vorschläge erarbeiten, die zeitnah an den IBU-Vorstand weitergeleitet werden sollen. Der Kongress war richtig, um ein Zeichen an die Athleten zu setzen. Es war richtig, dass wir heute keine Schnellschüsse gemacht haben", sagte Franz Steinle, der als Präsident des Deutschen Skiverbandes (DSV) ebenso zu der Arbeitsgruppe gehört wie der US-Amerikaner Lowell Bailey als Athletenvertreter.

Zwei Dopingsünder sollen starten

Die russische Biathletin Irina Starych. Foto: dpa-pa
Die Dopingsperre von Irina Starych lief Ende 2016 abBild: imago

Russland zeigte sich derweil wenig beeindruckt vom Gegenwind, der sich in der Biathlon-Szene formiert hat. Zum WM-Auftakt wurden die überführten Dopingsünder Alexander Loginow und Irina Starych aufgestellt. Loginow, dessen Sperre erst im vergangenen November abgelaufen war, soll am Donnerstag in der Mixed-Staffel starten, Starych, die bis Dezember nicht hatte antreten dürfen, ist für den Sprint am Freitag nominiert. "Sie haben kein Schuldgefühl, zumindest nicht nach Absitzen der Strafe", schimpfte der deutsche Frauen-Bundestrainer Gerald Hönig. Männer-Coach Mark Kirchner stellte fest: "Loginow hat seine Strafe abgesessen, von der Seite kann man nichts sagen. Aber ob das in der momentanen Situation clever ist, ist die andere Frage."

sn/og (dpa, sid)