1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Bierhoff: "Unglaublich aufpassen"

Jens Krepela17. Juni 2012

Zwei Spiele, zwei Siege - aber noch fehlt der entscheidende Schritt: Die DFB-Elf ist gewarnt vor der Partie gegen Dänemark. Außerdem hoffen die Niederlande am letzten Spieltag in Gruppe B auf ein Wunder gegen Portugal.

https://p.dw.com/p/15GMd
Porträtaufnahme von Oliver Bierhoff, Teammanager der DFB-Auswahl Foto: Oliver Lang/dapd
Bild: dapd

#video#"Es kann sehr schnell passieren", erklärt DFB-Teammanager Oliver Bierhoff und meint damit das Undenkbare: ein überraschendes Vorrunden-Aus der deutschen Mannschaft. Tatsächlich könnte schon ein 0:1 oder 1:2 im entscheidenden Gruppenspiel gegen die unbequemen Dänen (Sonntag, 17.06., 20:45 Uhr MESZ) das Turnier-Aus für das Team von Bundestrainer Joachim Löw bedeuten, wenn zugleich Portugal gegen Holland gewinnt. Vor dem Abflug aus dem DFB-Quartier in Danzig zum Spielort im ukrainischen Lemberg gibt sich Löw dennoch cool. "Letztlich weiß ich, was die Mannschaft zu leisten in der Lage ist", betont der Bundestrainer, "deshalb bin ich relativ ruhig innerlich."

Joachim Löw gestikuliert am Spielfeldrand (Foto:Frank Augstein/AP/dapd)
Die Partie gegen Dänemark ist die 81. in Löws Amtszeit. Davon 55 Siege - 12 NiederlagenBild: AP

Schmallippiger war er beim Thema Aufstellung. In erster Linie geht es um die Frage, wer den nach zwei Gelben Karten gesperrten Jérome Boateng auf der rechten Abwehrseite ersetzen wird. "Die einfachste Lösung wäre, Lars Bender oder Benedikt Höwedes rechts spielen zu lassen", sagt der Bundestrainer, um dann kryptisch zu ergänzen: "Da geht mir noch die eine oder andere Lösung im Kopf rum, was die beste Lösung für die Mannschaft ist." Für alle im DFB-Tross ist die Marschroute gegen Dänemark klar. "Wir wollen unser Spiel gewinnen", betont Lukas Podolski, der gegen die Dänen zu seinem 100. Länderspieleinsatz kommen könnte.

Holland hofft auf das Wunder von Charkow

"Wir müssen alles oder nichts spielen", sagt Hollands Mittelfeldregisseur Wesley Sneijder vor der Partie gegen Portugal in Charkow. Es wäre ein kleines Wunder, für das selbst Bert van Marwijk, der niederländische Fußball-Nationaltrainer, über seinen Schatten springt. Nach zwei Niederlagen und viel Kritik aus der Heimat deutete er an, im Sturm Bundesliga-Torschützenkönig Klaas-Jan Huntelaar zusammen mit Robin van Persie aufzustellen. "Wir müssen uns gegen die Portugiesen schon etwas überlegen, um unsere Chance noch zu nutzen, wenn die Deutschen gewinnen", unterstrich der Bondscoach. Die Ausgangslage für die Niederländer ist schwierig. Sie kommen nur weiter, wenn sie Portugal mit mindestens zwei Toren Unterschied schlagen und Deutschland zeitgleich gegen Dänemark gewinnt. Gelingt das nicht, bedeutet es das erste EM-Vorrunden-Aus einer Elftal seit 32 Jahren.

Klaas-Jan huntelaar im Nationalrikot (Photo: Thomas Eisenhuth dpa)
Hollands Huntelaar darf auf Einsatz mit van Persie hoffenBild: picture-alliance/dpa

Viel Wind um Ronaldo

Portugal kann vor der entscheidenden Partie auf eine positive Bilanz gegen die Niederlande verweisen. Von zehn Duellen ging nur eine Partie verloren - in der Qualifikation zur EM 1992 in Schweden. "Wir wollen das Spiel gegen Holland gewinnen und in die nächste Runde einziehen. Dann schauen wir weiter", sagt Mittelfeld-Renner Joao Moutinho über die gute Ausgangsposition der Portugiesen. Bei den Fans und den Medien in Portugal wird vor allem die Form von Superstar Cristiano Ronaldo heiß diskutiert. Beim 3:2-Sieg gegen Dänemark hatte der Torjäger zwei absolute Großchancen ausgelassen. "Wenn ich keine Tore schieße und das Team gewinnt, dann bin ich voll zufrieden", gab Ronaldo zu Protokoll und versucht so, seinen Kritikern den Wind aus den Segeln zu nehmen. Unterstützung bekommt er von ungeahnter Stelle: "Er kann nicht immer glänzen. Ein Team besteht aus elf Spielern", sagte Manuel Morujão, der Sprecher der portugiesischen Bischofskonferenz.

Cristiano Ronaldo schaut enttäuscht. EPA/SRDJAN SUKI
Portugals Ronaldo trägt schwer an den hohen ErwartungenBild: picture-alliance/dpa