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Bilanz-Überraschung bei BMW

4. August 2009

Es gibt - trotz aller Krisenzeichen - noch positive Überraschungen aus der deutschen Wirtschaft. Der Autokonzern BMW konnte einen Quartalsgewinn vermelden. Allerdings muss dieses Ergebnis differenziert gesehen werden.

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Ansammlung von BMW-Markenzeichen (Foto: dpa)
Für einen möglichen Käuferansturm ist BMW gut gerüstet - Embleme gibt es genug in den LagernBild: dpa

Der große BMW-Konkurrent Daimler-Benz hatte in der letzten Woche noch einen Milliarden-Verlust für das zweite Quartal gemeldet. Bei BMW gibt es daher etwas Licht am Ende des Tunnels. Nach zwei verlustreichen Quartalen hat der bayerische Autobauer von April bis Ende Juni überraschend wieder einen Gewinn eingefahren. Unter dem Strich verdiente der Konzern 121 Millionen Euro. Das sind zwar 76 Prozent weniger als vor einem Jahr. Analysten hatten allerdings mit einem Millionen-Verlust gerechnet. Doch so richtig hell leuchtet auch dieses Ergebnis nicht. Für die gesamte erste Jahreshälfte verbuchte der Konzern einen Verlust von 31 Millionen Euro.

Sparprogramm zeigt Wirkung

BMW-Modell mit Konzernchef Reithofer (Foto: AP)
BMW sieht sich für die Zukunft gerüstet. Konzern-Chef Reithofer präsentiert auf einer Messe das Hybrid Konzept-Auto X6Bild: AP

BMW-Chef Norbert Reithofer hat eine Erklärung für die vergleichsweise günstige Entwicklung. Das Sparprogramm zahle sich aus, so Reithofer. Der Konzern hatte bereits 2007 - weit vor der Krise - ein milliardenschweres Kostensenkungsprogramm aufgesetzt, zu dem der Abbau von insgesamt rund 10.000 Stellen zählte. Aber auch Effizienzsteigerungen hätten sich positiv ausgewirkt. Der Konzern habe zudem seine Lagerbestände weiter reduziert und das so genannte Nettoumlaufvermögen in der Autosparte verringert.

So richtig glücklich machten Reithofer die Zahlen nicht. "Trotz erster positiver Signale ist eine durchgreifende und dauerhafte konjunkturelle Erholung derzeit noch nicht abzusehen", so sein klares Fazit. Eine Ergebnisprognose für das Gesamtjahr wollte der BMW-Chef abermals nicht abgeben. Das Marktumfeld sei "schwankungsanfällig". Die Erwartungen sind also nicht allzu hoch. Beim Absatz rechnet BMW weiter damit, unter den 1,4 Millionen verkauften Autos des Vorjahres zu bleiben.

BMW hofft auf neue Modelle

Aber das Licht am Ende des Tunnels gibt es doch. In der zweiten Jahreshälfte seien mehr Auslieferungen als im ersten Halbjahr zu erwarten, heißt es. Schub erhofft sich der Konzern von neuen Modellen wie dem kleinen Geländewagen X1 und der Reiselimousine 5er Gran Turismo, die im Herbst auf den Markt kommen. Ab 2010 will der Autobauer zudem seine absatzstärksten Modelle 5er, 1er und 3er austauschen.

Langsam wieder Optimismus in der Autoindustrie

Der Ausblick in die weitere Zukunft sieht dann doch nicht so schlecht aus. Für 2012 rechnet BMW wieder mit Gewinnen – nicht für einzelne Quartale, sondern für das gesamte Jahr. Und überhaupt: die gesamte Branche sieht optimistischer als noch vor einigen Monaten in die Zukunft. Der Präsident des Verbandes der deutschen Autoindustrie, Matthias Wissmann, sieht die Talfahrt der Autobranche beendet. Da die Exportzahlen wieder steigen, stabilisiere sich die Entwicklung "auf niedrigem Niveau". Allerdings -so Wissmann- dürfe nicht auf eine "schnelle Zauberlösung" gehofft werden. (La/wa/rtr/dpa/afp/ap)