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Bilder für die Bühne

22. Juli 2009

"Bühnen"- Kunst in Monte-Carlo, London huldigt dem Design, in New York wird alles aufgehoben und nichts weggeworfen und die Arbeiten einer "italienischen Furie" locken in Triest.

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The Fall of the Damned Chandelier Model: Damned.MGX Luc Merx (c) the artist, courtesy .MGX by Materialise
Tanz ums Licht - Lampenkunst von Luc Merx in LondonBild: Luc Merx (c) the artist, courtesy .MGX by Materialise
Leon Bakst, Etude de costume pour un danseur du Temple dans Le Dieu Bleu, 1912 (Dessin daté de 1922) Aquarelle, gouache, or, fusain, peinture métallique et pinceau, papier sur bois 64,8 × 47 cm McNay Art Museum, San Antonio, Texas (c) Robert L.B. Tobin
Ohne Genderschranken - Entwurf für ein TänzerkostümBild: McNay Art Museum, San Antonio, Texas

Monte-Carlo feiert eine besondere Form von künstlerischer Zusammenarbeit. Das "Ballets Russes" von Sergei Diaghilev (1872-1929) eroberte einst mit seinen revolutionären Choreografien und Bühnenbildern nicht nur das Pariser Publikum. Auch Prinz Albert I. von Monaco war fasziniert von dem 1909 gegründeten russischen Ballett und ein wichtiger Mäzen. So präsentierte Diaghilev ab 1911 in Monte-Carlo jedes Jahr seine neuesten Kreationen, die in Zusammenarbeit mit bedeutenden Künstlern entstanden sind. Unter dem Titel "Etonne-moi" (Erstaune mich) zeigt das Neue Nationalmuseum von Monaco (NMNM) in der Villa Sauber rund 260 Entwürfe von Bühnenbildern und Kostümen, die Pablo Picasso, André Derain oder Henri Matisse zwischen 1910 und 1920 kreiert haben. Unter den Exponaten, die bis zum 27. September zu sehen sind, befinden sich auch zahlreiche Gemälde und die persönliche Korrespondenz.

Design-Ausstellung in London

Perished Bench, 2006 Studio Job © Studio Job
Sitzbank mit Lektion in BiologieBild: Studio Job

Kunst und Design verbindet die Ausstellung "Telling Tales: Fantasy and Fear in Contemporary Design" im Victoria and Albert Museum in London. Bis zum 18. Oktober sind Möbel, Lichtinstallationen und Keramikarbeiten von zeitgenössischen Designern zu sehen. Darunter sind zum Beispiel die Niederländer Maarten Baas, Jurgen Bey und Tord Bootje. Letzterer stellt mit seinem "Princess Chair" und "Witch Chair" von Märchen inspiriert Gut und Böse gegenüber. Die Kunstwerke nehmen sowohl auf Fantasiewelten als auch auf das Design vergangener Zeiten Bezug.

"Waste Not" von Song Dong im New Yorker MoMA

Installation des chinesischen Künstlers Song Dong im Haus der Kulturen der Welt. Foto: doris spiekermann-klaas
Ein ganzer Haushalt auf's Parkett gestelltBild: picture-alliance

Die Mutter des chinesischen Künstlers Song Dong (Jahrgang 1966) hat 60 Jahre lang alles gesammelt, was zum Überleben der Familie lebensnotwendig war oder noch irgendwie gebraucht werden konnte: Kleider, Bücher, Küchenutensilien, Reistöpfe, Plastikbeutel. Gemäß dem chinesischen Prinzip "wu jin qi yong" (Waste Not - Verschwende Nichts) hob sie alles auf. Ihr Sohn stellte jetzt die gesammelten Inhalt seines Elternhauses in einer Ausstellung aus, dazu auch einen Teil des relativ kleinen Hauses. Die erste US-Ausstellung von Song Dong nimmt das gesamte Atrium des Museum of Modern Art (MoMA) in New York ein und ist noch bis zum 7. September zu sehen.

"Leonor Fini. Die Italienerin von Paris" - Schau in Triest

Max Ernst nannte sie "die italienische Furie von Paris", für andere war Leonor Fini (1908-1996) eine "wunderschöne Teufelin". Das Museum Revoltella im norditalienischen Triest widmet der Malerin jetzt eine umfangreiche Ausstellung mit mehr als 150 Exponaten - Ölgemälden, Zeichnungen, Buchillustrationen und Fotos. 1937 kam die Italo-Argentinierin in Paris mit den surrealistischen Malern um André Breton (1896-1966) in Kontakt. Sie nahm an einigen der großen Surrealisten-Ausstellungen teil, lehnte aber eine Mitgliedschaft ab. Freiheitsliebend und unabhängig wie sie war, konnte sie mit der autoritären Art Bretons und seinen "Gesetzen" nichts anfangen. Der französische Schriftsteller, Maler und Regisseur Jean Cocteau (1889-1963) beschrieb Finis fantastischen Malstil einmal als "«Irrealen Realismus". Die Schau "Leonor Fini. Die Italienerin von Paris" ist noch bis zum 4. Oktober in Triest zu sehen.

(dpa/MM)