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„Bildung für alle ist Kern sozialen Ausgleichs“

24. Mai 2012

Professor Franz Josef Radermacher, Mitglied des Club of Rome, fordert „balancierte Bildungschancen“ und mehr Engagement der Medien für eine gerechte Globalisierung. Am Montag spricht er in Bonn.

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Die 20-jährige BWL-Studentin Rubby Quartey aus Ghana in der Universität Magdeburg
Afrikanische Studenten in Deutschland - Aussicht auf bessere BildungschancenBild: picture alliance/dpa

„Eine gute Bildung für alle ist ein Kernbereich sozialen Ausgleichs“, so Franz Josef Radermacher im Interview der Deutschen Welle. Dabei verwies er auf das Millenniumsentwicklungsziel der Vereinten Nationen, Primärschulbildung für alle zu garantieren. Dem stehe die Philosophie des Marktfundamentalismus entgegen. „Er setzt primär auf Konkurrenz, weniger auf Kooperation.“ Daraus resultiere „unvermeidbar eine deutliche Zwei-Klassen-Struktur, national und international“, betonte der Mitinitiator der Global-Marshall-Plan-Initiative.

Der Professor für Informatik an der Universität Ulm, Leiter des Forschungsinstituts für anwendungsorientierte Wissensverarbeitung und Mitglied des Club of Rome spricht auf dem Deutsche Welle Global Media Forum vom 25. bis 27. Juni 2012 in Bonn. Thema des internationalen Kongresses: „Kultur. Bildung. Medien – Zukunft lebenswert gestalten“.

Professor Franz Josef Radermacher, Professor für Informatik an der Universität Ulm, Leiter des Forschungsinstituts für anwendungsorientierte Wissensverarbeitung (FAW/n) und Mitglied des Club of Rome
Franz Josef RadermacherBild: DW

„Dass Menschen, die – obwohl vollzeitbeschäftigt – nicht von ihrer Arbeit leben können, ist ein Unding“, sagte Radermacher. Deshalb müsse viel mehr gegen solche Schieflagen unternommen werden. Die hochentwickelten Industrienationen müssten ihrer Verantwortung beim Thema Chancengleichheit nachkommen und „sehr viel mehr bewegen, zum Beispiel was den Transfer von Finanzmitteln angeht“, so Radermacher.
Ein Schlüssel liege in „Global Governance“. Man brauche verbindliche ökologisch-soziale Standards und Elemente globaler Demokratie und Besteuerung, so der der Vordenker der „ökosozialen Marktwirtschaft“. Dabei sollten Medien „einen größeren Beitrag leisten als bisher“, fordert Radermacher. Damit Qualität nicht auf Kosten der Quote gehe, seien jedoch entsprechende Qualitätsanforderungen nötig: „Medienverantwortliche sollten immer wieder thematisieren, wie wichtig geeignete Rahmenbedingungen sind.“

Professor Franz Josef Radermacher wird am Montag, 25. Juni, beim Deutsche Welle Global Media Forum im Plenum des World Conference Center Bonn an der Diskussionsrunde zum Thema „Quote oder Qualität? Medien zwischen Erfolgsdruck und Bildungsauftrag“ teilnehmen.

Deutsche Welle Global Media Forum 2012

Zu den Partnern des internationalen Medienkongresses zählen 2012 unter anderem der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD), die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) und der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK), das Deutsche Institut für Entwicklungspolitik (DIE), die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD), World Catholic Association for Communication (SIGNIS), die deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ), CARE Deutschland-Luxemburg e.V., die Welttourismusorganisation der Vereinten Nationen (UNWTO), das Commonwealth of Learning und weitere Organisationen.

Das Deutsche Welle Global Media Forum 2012 steht unter der Schirmherrschaft der Deutschen UNESCO-Kommission e.V. Mitveranstalter ist die Stiftung Internationale Begegnung der Sparkasse in Bonn. Unterstützt wird die Konferenz zudem vom Auswärtigen Amt, dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung, der Ministerin für Bundesangelegenheiten, Europa und Medien des Landes Nordrhein-Westfalen, der Stadt Bonn, DHL, dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung und der Fritz Thyssen Stiftung für Wissenschaftsförderung.

24. Mai 2012
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