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Billionen-Spritze gegen die Krise

19. März 2009

Im Kampf gegen die Wirtschaftskrise hat die US-Notenbank Fed eine neue, gigantische Finanzspritze angekündigt: Mit mehr als einer Billion Dollar will sie die Bedingungen an den Kreditmärkten verbessern.

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Bogen mit Zehn-Dollar-Noten (Foto: US Bureau of Engraving and Printing)
Die Fed wirft die Notenpresse anBild: AP

Das neue Hilfsprogramm der Fed sieht unter anderem den Kauf langfristiger Staatsanleihen im Wert von bis zu 300 Milliarden Dollar vor. Die Notenbank will dadurch die Kreditzinsen weiter verringern. Außerdem will die Federal Reserve weitere hypothekenbesicherte Anleihen im Wert von bis zu 750 Milliarden Dollar aufkaufen. Die Papiere waren durch die Immobilienkrise praktisch wertlos geworden.

Notenbankchef Ben Bernanke erklärte am Mittwoch (18.03.2009), die neue Finanzspritze sei notwendig geworden, weil sich die wirtschaftliche Lage in den USA seit dem letzten Treffen der Notenbanker im Januar weiter verschlechtert habe. Die Fed werde daher alle ihr zur Verfügung stehenden Mittel nutzen, um die wirtschaftliche Erholung voranzutreiben und die Preisstabilität zu gewährleisten. Zusammen mit den Konjunkturhilfen der US-Regierung werde das neue Programm der Notenbank dazu beitragen, dass die Wirtschaft schrittweise wieder zu nachhaltigem Wachstum zurückkehre.

Notenpresse soll Billionen-Hilfe finanzieren

US-Notenbankchef Ben Bernanke (Foto: AP)
Nimmt rund eine Billion Dollar in die Hand: Fed-Chef BernankeBild: AP

Experten befürchten dagegen, dass die zahlreichen Maßnahmen der Fed die Inflation mittelfristig anheizen könnten, da sie faktisch durch die Notenpresse finanziert werden. An den Märkten wurden die Beschlüsse der Notenbank überwiegend positiv aufgenommen. Der Leitindex der New Yorker Aktienbörse, der Dow Jones, legte nach der Ankündigung zu und schloss mit Kursgewinnen. Der Euro profitierte ebenfalls von der Entscheidung, er wurde erstmals seit Mitte Januar wieder für mehr als 1,34 Dollar gehandelt.

Der Leitzins für kurzfristige Bankkredite wurde erwartungsgemäß nicht verändert. Er bewegt sich bereits zwischen Null und 0,25 Prozent und damit weiter auf historisch niedrigem Niveau. Dort werde er noch für eine längere Zeit bleiben, erklärte Fed-Chef Bernanke. Vor der US-Notenbank hatte bereits die britische Notenbank mit dem Ankauf von Staatstiteln begonnen, um die heimische Wirtschaft mit Geld zu fluten. (fw/SC/dpa/AP/rtr)