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Birma: Regierung und Karen erzielen Einigung

12. Januar 2012

In Birma wächst die Hoffnung auf ein Ende des blutigen Aufstandes des Bergvolks der Karen. Die neue Regierung des Landes und die Nationale Karen Union nahmen Friedensverhandlungen auf.

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Männer prosten sich zu (Foto: AP)
Friedensverhandlungen in Birma: Beide Delegationen scheinen zufriedenBild: dapd

Die erste Runde der historischen Friedensverhandlungen zwischen den Karen-Rebellen und der Zentralregierung hat die Hoffnung auf ein gutes Ende genährt: In Pa-an, der Hauptstadt des Karen-Gebiets an der Grenze zu Thailand, unterzeichneten Vertreter beider Seiten am Donnerstag nach mehrstündigen Verhandlungen ein Waffenstillstandsabkommen. Der Konflikt zwischen den Karen und der Zentralregierung ist einer der ältesten Bürgerkriege der Welt.

Der Konflikt schwelt seit Jahrzehnten

Die Karen kämpfen seit 1949 für mehr politische und kulturelle Rechte in dem Vielvölkerstaat, auch mit Waffengewalt. Anders als andere Volksgruppen haben sie sich nie mit der über Jahrzehnte regierenden Militärjunta arrangiert. Der Konflikt eskalierte in den vergangenen Jahren zu einem von der Weltöffentlichkeit kaum wahrgenommenen Bürgerkrieg. Das Militär soll hunderte Dörfer der Karen niedergebrannt haben. Mit Zwangsumsiedlungen und Vertreibungen versuchte die Junta, den Rebellen die Basis zu entziehen. Rund 200.000 Karen flohen in das benachbarte Thailand. Dort leben noch heute etwa 150.000 von ihnen in neun großen Flüchtlingslagern.

Birmas Regierung will Ende der Isolation


Im November hielt die Militärregierung erstmals seit 20 Jahren wieder Parlamentswahlen in dem international isolierten Land ab. ab. Diese wurden zwar von der Opposition boykottiert und als unfrei kritisiert. Die daraus hervorgegangene zivile Regierung unter Präsident Thein Sein, einem ehemaligen General, überraschte seitdem jedoch mit einer Reihe von Reformen. Dazu gehört auch die Freilassung von Oppositionschefin Aung San Suu Kyi aus jahrelangem Hausarrest.

Die Friedensgespräche mit den Karen sind Teil der Bemühungen der neuen Regierung, die internationale Isolation zu beenden. Westliche Staaten hatten ein Ende der Auseinandersetzung mit den Karen zur Bedingung für eine Verbesserung der Beziehungen gemacht. Vor kurzem hatte sich die Regierung mit den kleineren Minderheiten der Shan- und der Chin-Rebellen verständigt.

gmf/kle (afp, dpa, dapd, rtr)