1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen
Politik

Block B des AKW Gundremmingen ist vom Netz

31. Dezember 2017

Im Zuge des deutschen Atomausstiegs ist der Reaktor in dem schwäbischen Kernkraftwerk endgültig abgeschaltet worden. Bis Ende 2022 sollen die letzten noch verbliebenen Atomkraftwerke stillgelegt werden.

https://p.dw.com/p/2qA8Q
Deutschland | Atomkraftwerk Grundremmingen
Block B und C des AKW-Gundremmingen - hier noch gemeinsam am NetzBild: picture-alliance/blickwinkel/A. Hartl

Die Schichtmannschaft habe am letzten Tag des Jahres den Generator vom Stromnetz getrennt und kurz darauf den Reaktor endgültig abgeschaltet, teilte ein Sprecher mit. Knapp 34 Jahre produzierte Block B Strom aus Kernkraft, die Betriebsgenehmigung endete nach dem Atomausstiegsplan der Bundesregierung am Silvestertag 2017. Block C in dem bayerischen AKW darf noch bis Ende 2021 weiterlaufen.

Bis Ende 2022 soll der deutsche Atomausstieg komplett vollzogen sein. Bis dahin sollen auch die letzten der derzeit noch verbliebenen sieben AKW vom Netz gehen.

Gundremmingen war der einzige Standort in Deutschland mit noch zwei aktiven Reaktoren. Atomkritiker betrachten die Siedewasserreaktoren in Block B und C seit langem als als technisch mangelhaft und daher besonders riskant. Es sei der gleiche Reaktortyp wie in Fukushima und die verwendeten Mox-Brennelemente enthielten besonders viel gefährliches Plutonium, sagt der BUND Naturschutz in Bayern.

"Technologischer Irrweg"

Bundesumweltministerin Barbara Hendricks begrüßte die Abschaltung: "Der Atomausstieg in Deutschland kommt damit einen wichtigen Schritt voran", teilte sie mit. Die Atomkraft nannte die SPD-Politikerin einen "technologischen Irrweg". Anders als von Skeptikern prophezeit, leide Deutschland nicht unter einer Stromlücke, betonte Hendricks. "Wir haben im Gegenteil sogar gigantische Stromüberschüsse. Unsere Stromversorgung ist sicher, daran wird auch die Abschaltung von Gundremmingen B nichts ändern."

Block B hatte nach achtjähriger Bauzeit im März 1984 seinen Betrieb aufgenommen und war seitdem abgesehen von Revisions- und Wartungsphasen durchgängig am Netz. Insgesamt erzeugte der Block in der Zeit 330 Milliarden Kilowattstunden Strom - das entspricht mehr als der Hälfte des Jahresstromverbrauchs in Deutschland.

Der Termin für die Abschaltung des Reaktors war seit Jahren bekannt. Er war nach der Nuklearkatastrophe im japanischen Fukushima 2011 festgelegt worden. Die Bundesregierung hatte sich im Sommer 2011 unter dem Eindruck der Katastrophe auf den kompletten Atomausstieg bis Ende 2022 geeinigt.

qu/jj (dpa, afp)