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10 Jahre WordPress

Sean Sinico / Carla Christina Bleiker30. Mai 2013

WordPress - eine Software, mit der zahlreiche Internet-Blogs betrieben werden - ist zehn Jahre alt geworden. Das Gratisprogramm macht es jedem leicht, seine Meinung mit der Welt zu teilen.

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Laptop (Foto: DW)
Bild: DW/A. Bach

Obwohl soziale Netzwerke wie Facebook und Twitter in den letzten Jahren immer beliebter geworden sind, gibt es immer noch Millionen Menschen weltweit, die ihre Gedanken und Gefühle auf eigenen Blogs veröffentlichen. Viele von ihnen nutzen dafür die Gratissoftware von WordPress.

"WordPress ist benutzerfreundlich und macht bloggen so einfach oder so kompliziert wie Microsoft Word", sagt der deutsche Journalist und Blogger Falk Steiner der DW. "Es hat ein gutes multimediales Content Management System und wird ständig von einer großen Gemeinschaft weiterentwickelt."

In den letzten zehn Jahren hat sich WordPress von einer einfachen Blog-Plattform zu einem Content Management System gewandelt, dass internationale Unternehmen für ihren Internetauftritt nutzen. Eine Studie, die im Mai von Royal Pingdom, einem Internet-Monitoring-Dienst, veröffentlicht wurde, zeigt, dass 52 von den Top 100 Blogs weltweit WordPress nutzen.

Screenshot der Internetsite 'wordpress.net'
Auf der ganzen Welt trafen sich Menschen, um den 10. Geburtstag von WordPress zu feiernBild: wp10.wordpress.net

Blogs: Ein Zuhause im Internet

Matt Mullenweg und Mike Little haben WordPress gegründet. Ihre Software wurde inzwischen mehr als 21 Millionen Mal heruntergeladen. Sie ermöglicht es den Nutzern, das Aussehen ihres Blogs ganz unkompliziert zu verändern. Jeder der möchte kann außerdem neue Designs entwerfen, die wiederum von allen Nutzern heruntergeladen werden können.

Bloggen ist nicht mehr das, was es einmal war - es begann als technisch kompliziertes Unterfangen in den 1990er Jahren. 2008 wurde es von der amerikanischen Zeitschrift "Wired" für tot erklärt - kürzere Mitteilungen in sozialen Netzwerken würden den Platz der Blogs einnehmen, hieß es damals.

"Ich glaube, viele der früheren kurzen Blog-Einträge erscheinen heute tatsächlich eher auf Facebook, Twitter, Tumblr oder Instagram", sagt Steiner. "Aber nichts schlägt einen wirklichen, eigenen Blog, wenn es darum geht, längere Beiträge für die Ewigkeit zu erstellen. Da verlässt man sich nicht auf irgendwelche anderen Angebote."

Platz für freie Meinungsäußerung

Bloggen spielt auch bei der freien Meinungsäußerung eine wichtige Rolle, glaubt Christoph Dreyer, Sprecher der Organisation "Reporter ohne Grenzen" in Deutschland.

"Blogs waren und sind noch immer ein sehr mächtiges Instrument, um die freie Meinungsäußerung zu verteidigen, weil sie so einfach einzurichten und zu nutzen sind, aber nur schwer kontrolliert werden können. Das ist besonders in Ländern wichtig, wo traditionelle Medien streng kontrolliert werden", so Dreyer im Gespräch mit der DW. Technologische Fortschritte haben es Journalisten und Laienreportern ermöglicht, mehr multimediale Inhalte auf ihren Blogs und auf andere Websites zu posten und so Informationen schneller zu verbreiten, fügt er hinzu.

Symbolbild Blog (Foto: Fotolia)
Auf Blogs ist genügend Platz, um kurze Posts aus sozialen Netzwerken zu vertiefenBild: Fotolia/Claudia Paulussen

"Es ist mittlerweile fast wahrscheinlicher, dass ein wichtiges Ereignis irgendwo auf der Welt - zum Beispiel an Kriegsschauplätzen wie Syrien - fotografiert und gefilmt und im Internet gepostet wird, als dass dies nicht passiert. Früher war es umgekehrt", sagt Dreyer. "Blogs sind viel interaktiver geworden. Die Menschen teilen ihre Inhalte - und dieses Teilen ist jetzt sehr wichtig, wenn es darum geht, Informationen und Meinungen zu verbreiten."

Soziale Netzwerke als Ergänzung

Die Stärke der Blogs liegt im Teilen von detaillierten und nuancierten Ansichten und Meinungen, wobei die Kurznachrichten in sozialen Netzwerken als Ergänzung dazu funktionieren, erläutert Georgia Popplewell, Geschäftsführerin des globalen Blogger-Netzwerks "Global Voices".

"Die Menschen, die bloggen, nutzen ihre Blogs, um mehr Platz für ihre Ideen zu haben, um sich als Experten und Meinungspräger zu etablieren und um möglicherweise ein Gespräch über ihre Themen in den sozialen Netzwerken in Gang zu bringen", sagt sie der DW.

"Für intelligente Menschen, die bloggen, sind soziale Netzwerke eine gute Ergänzung - das sind Orte, um auf die eigene Arbeit hinzuweisen oder um Ideen auszuprobieren", fügt Popplewell hinzu. "Mit 140 Zeichen kann man schließlich nicht besonders viele Details beschreiben."