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Blut - die Geschichte des kostbaren Lebenssaftes

Petra Tabeling 14. November 2001
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Blut, Blut, und nochmals Blut - die Geschichte des lebenswichtigen Elixiers ist jetzt in Frankfurt zu sehen.

Blut sei ein ganz besonderer Saft, so sagte schon Goethe. Ohne das lebenswichtige Elixier gibt es den Menschen nicht.

Zwei Ausstellungen in Frankfurt, in der Schirn Kunsthalle und im Museum für angewandte Kunst (Mak), widmen sich jetzt der kulturhistorischen Geschichte des roten Lebenssaftes.

Über einen großen historischen Zeitraum hinweg wird Blut als Symbol für Lebenskraft und Potenz, für Mythen und Religionen, aber auch von Krankheit und Gewalt, beleuchtet:
Von der mythischen Opferung in der Welt der Maya bis zu neuzeitlichen pathologischen Mitteln.

Aber auch das blaue Blut hat eine ganz besondere Position in den Ausstellungen: Als Metapher für Machtgewinnung und Machtmissbrauch in Herrscherhäusern, denn die Heiratspolitik mächtiger Familien bestimmte wer herrschte.

Auch zeitgenössische Künstler wie Hermann Nitsch oder die durch ihre spektakulären Auftritte auf der documenta bekannt gewordene Künstlerin Marina Abramovic beteiligen sich mit mehr oder minder radikalen Exponaten oder Happenings an der Blut-Ausstellung. Abramovic beispielsweise wird ihre außergewöhnliche Aktion von 1975 "The lips of Thomas" nachstellen. Auf einem Eisbett liegend hatte sie sich seinerzeit "selbst geopfert" und tiefe Schnittwunden zugefügt.

Insgesamt 160 Exponate sollen den groß angelegten Versuch eines kulturhistorischen Überblicks über das Blut unterstützen: von mittelalterlichen Handschriften, barocker Malerei, medizinischen Instrumenten bis hin zu zeitgenössischen Installationen. Unterstützt von Leihgaben aus privaten und öffentlichen Sammlungen internationaler Museen: aus dem Science Museum in London, dem Kunsthistorischen Museum in Wien, aus der National Gallery of Art in Washington oder dem Staatlichen Historischen Museum in Moskau. Sogar das Museo Popul Vuh in Guatemala City hat Exponate nach Frankfurt entliehen.

"Blut-Perspektiven der Kunst, Macht, Politik und Pathologie" - Vom 11. November 2001 bis zum 27. Januar 2002 in der Schirn Kunsthalle und im Museum für angewandte Kunst (Mak) in Frankfurt.
Ein Ausstellungskatalog ist ebenfalls erhältlich