1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Blutiger Anschlag in Pakistan

12. Juni 2011

Bei einem Doppelanschlag im pakistanischen Peschawar sind mindestens 34 Menschen getötet worden. Im Abstand von vier Minuten ereigneten sich zwei Explosionen in der Nähe eines belebten Marktplatzes.

https://p.dw.com/p/11Yqj
Helfer nach dem Anschlag in Peschawar (Foto: AP)
Verheerende Explosionen in PeschawarBild: AP

Pakistan kommt nicht zur Ruhe. In den vergangenen Wochen haben Taliban und Mitglieder des Terror-Netzwerks Al-Kaida in Pakistan verstärkt Anschläge verübt, um den Tod von Al-Kaida-Chef Osama bin Laden zu rächen. Am Samstagabend (11.06.2011) war die Stadt Peschawar im Nordwesten des Landes das Ziel von Terroristen.

Zweiter Sprengsatz traf Helfer und Neugierige

Helfer nach dem Anschlag in Peschawar (Foto: AP)
Helfer tragen Verletzte wegBild: AP

Zunächst seien bei einer schwächeren Explosion in einem Restaurant zwei Menschen verletzt worden, berichtete ein Polizeisprecher. Als sich dort zahlreiche Helfer und Neugierige versammelten, habe es eine zweite, weitaus heftigere Detonation gegeben. Diese habe "maximalen Schaden" angerichtet. Mindestens 34 Menschen wurden nach Polizeiangaben getötet und etwa 100 weitere Personen verletzt.

Der zweite Sprengsatz soll an einem Motorrad befestigt gewesen und, so wird vermutet, über Funk gezündet worden sein. Bisher hat sich niemand zu dem Anschlag bekannt.

Der Marktplatz liegt in einem Militärbereich der Stadt. In unmittelbarer Nähe befinden sich das US-Konsulat und mehrere Medienbüros. Auch Journalisten sollen unter den Toten und Verletzten sein.

Karsai fordert härtere Gangart gegen Extremisten in Pakistan

Die Explosionen erfolgten nur wenige Stunden nach einem Besuch des afghanischen Präsidenten Hamid Karsai in Pakistan. Er forderte die Regierung in Islamabad auf, in den nordwestlichen Stammesgebieten an der Grenze zu Afghanistan stärker gegen Extremisten vorzugehen. Die Stammesgebiete gelten als Rückzugsgebiet von Al-Kaida und den Taliban, die seit fast zehn Jahren von dort gewaltsam gegen die afghanische Regierung und die internationalen Truppen in Afghanistan kämpfen.

In Pakistan sind seit 2007 mehr als 4400 Menschen durch Angriffe und Anschläge, die den Taliban oder anderen islamistischen Extremistengruppen zugeschrieben werden, getötet worden.

Autorin: Ursula Kissel (afp, dpa, rtr)
Redaktion: Susanne Eickenfonder