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Bochum auf dem Weg zur Spitze

Suzanne Cords16. Februar 2009

Den Titel "Eliteuniversität" hat die Ruhr-Universität Bochum bisher knapp verfehlt, aber einen Platz unter den deutschen Spitzenhochschulen hat sie sich längst erobert.

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Audimax der Ruhr-Universität Bochum, Foto: Stadt Bochum
Interdisziplinär und international: Die Ruhr-Universität BochumBild: Stadt Bochum

Der Wandel vom industriellen Herzen Deutschlands hin zu einer Region, in der Bildung und Forschung groß geschrieben werden - das war auch für die Bochumer nicht immer einfach, aber mittlerweile ist man stolz auf die Vorzeigeuniversität.

Erst 1965 eröffnet, zählt die Ruhr-Universität Bochum (RUB) im Wintersemester 2008/2009 mit knapp 33.000 Studierenden und rund 4800 Beschäftigten zu den zehn größten Unis in Deutschland und erhält einen Preis nach dem anderen: Zum Beispiel als "best practice school" oder beim bundesweiten Wettbewerb um das beste Konzept zur Förderung von Frauen in der Forschung.

Apropos Forschung: Die RUB spielt unter anderem in den Bereichen Neuro- und Materialwissenschaften, Plasmaforschung und den erneuerbaren Energietechnologien ganz vorne mit. Eine Pionierleistung war 1975 die Gründung von "Unikontakt", heute "rubitec GmbH", der ersten Transferstelle Wissenschaft - Wirtschaft, die der mittelständischen Industrie die Forschungsleistungen der Uni nahe bringt, ein Vorbild für viele andere Universitäten.

Kombinieren ohne Ende

Mensa der Ruhr-Universität Bochum, Foto: Stadt Bochum
Leerer Bauch studiert nicht gern ...Bild: picture-alliance/dpa

Im Lehrangebot deckt die RUB das ganze Spektrum von Natur-, Ingenieurs- und Gesellschaftswissenschaften ab, die 20 Fakultäten bieten rund 120 Bachelor- und Masterstudiengänge an. Damit Studierende nicht nur in ihrem eigenen Fachbereich glänzen und Weitblick lernen, schwört man an der RUB auf Interdisziplinarität: Alle Fächer sind frei miteinander kombinierbar und dank der 2007 gegründeten "Universitätsallianz Metropole Ruhr" (UAMR) mit den Nachbaruniversitäten Dortmund und Duisburg-Essen, gilt das sogar fakultätsübergreifend. Auch promovieren kann man hier im Verbund mit anderen Fächern, keine Selbstverständlichkeit in der deutschen Hochschullandschaft.

Wissen ohne Landesgrenzen

Im sogenannten "Bologna Prozess", in dem es sich die europäischen Länder zur Aufgabe gemacht haben, einen gemeinsamen Hochschulraum zu schaffen, ist man in Bochum schon weit. Einige Studiengänge an der RUB sind speziell auf ausländische Studierende ausgerichtet. Der Unterricht und die Prüfungen finden teilweise oder ausschließlich auf Englisch statt. Ausländische Studierende können sich an der RUB außerdem auf eine Rundum-Betreuung freuen: Das Akademische Auslandsamt und Tutoren helfen den rund 4000 ausländischen Studierenden bei Fragen und Nöten.

Eine Stadt in der Stadt

Die RUB ist auf der grünen Wiese und trotzdem vom Zentrum aus mit der U-Bahn in ein paar Minuten zu erreichen. Zwar trifft die Betonbautenästhetik der 1960er-Jahre nicht jedermanns Geschmack, dafür ist die RUB eine Uni der kurzen Wege: Maximal 15 Minuten braucht man zu Fuß von einem Ende zum anderen. Drumherum gibt es zahlreiche kostengünstige Wohnheime und das Uni-Center mit Geschäften, Ärzten, Cafés und Kneipen.

Botanischer Garten in Bochum, Foto: Stadt Bochum
Grüne Oase hinter der Uni: Der Botanische GartenBild: Stadt Bochum

Neben Fachschafts- und Wohnheimpartys sorgen der AStA und die "bochumer Studentische Kulturoperative: boSKop" für Abwechslung: mit Konzerten, Workshops, Theatertagen oder Reisen für Studierende.

Im Audimax geben sich Bochumer Symphoniker und andere Künstler die Klinke in der Hand, und ein Museum mit einer Kunstsammlung befindet sich auf dem Campus. Im deutschlandweit einzigartigen Musischen Zentrum der Uni werden Kurse in Malerei, Bildhauerei und Fotografie angeboten.

Und wer genug gefeiert oder gelernt hat und Lust auf Natur hat, braucht nur ein paar Schritte zu gehen und ist im Grünen. Idyllisch im Wäldchen gelegen bieten der Botanische Garten und ein original Chinesischer Garten Erholung vom Uni-Stress.