1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Boko Haram attackiert Großstadt

30. Mai 2015

Einen Tag nach der Vereidigung des neuen nigerianischen Präsidenten Buhari greift Boko Haram die Zwei-Millionen-Stadt Maiduguri an. Die Terrorsekte zeigt damit, dass sie weiterhin stark ist.

https://p.dw.com/p/1FZR1
Boko Haram Kämpfer (Foto: AP)
Bild: picture alliance/AP Photo

Die Bewohner des südlichen Vorortes Dala wurden kurz nach Mitternacht von Panzerabwehrraketen geweckt. Augenzeugen berichteten, dass hunderte Boko-Haram-Kämpfer auf Maiduguri, die Hauptstadt des Bundesstaats Borno, vorrückten.

Ein Mitglied der Bürgerwehr sagte, mindestens sieben Menschen seien von einer Granate getötet worden, die ein Haus getroffen hatte. Insgesamt sind nach Angaben von Sicherheitskräften mindestens 13 Menschen getötet worden. Die nigerianische Armee verkündete bald nach dem Angriff der Islamisten, sie habe "alles unter Kontrolle".

Ungeachtet dessen sprengte sich am Samstag ein Selbstmordattentäter in einer Moschee nahe des Hauptmarkts von Maiduguri in die Luft und riss nach Berichten lokaler Medien mindestens 26 Menschen mit in den Tod. Ein Teil des Gebäudes ging in Flammen auf.

Kampfansage an den neuen Präsidenten?

Die Extremisten der Boko Haram kämpfen seit 2009 für die Errichtung eines islamischen Staates im Norden Nigerias. Der Großteil der dortigen Bevölkerung ist muslimisch. Nach Angaben der Vereinten Nationen sind durch die Kämpfe der Islamisten mehr als 15.000 Menschen getötet worden. Weitere 1,5 Millionen Menschen wurden infolge des Konflikts obdachlos.

Ex-Präsident Goodluck Jonathan (links) und sein Nachfolger Muhammadu Buhari (Foto: REUTERS)
Ex-Präsident Goodluck Jonathan (links) und sein Nachfolger Muhammadu BuhariBild: Reuters/Afolabi Sotunde

Nigeria bekommt inzwischen militärische Hilfe von seinen Nachbarländern Kamerun, Niger und Tschad. Seit Februar konnte die nigerianische Armee dank dieser Unterstützung mehrere Siege gegen Boko Haram vermelden. Doch die Islamisten geben nicht auf. Insbesondere die Ankündigung des neuen Präsidenten Muhammadu Buhari, entschlossen gegen die Miliz vorzugehen, scheint die Gruppe nun zu einem erneuten Angriff auf Maiduguri angespornt zu haben. Der 72-jährige frühere Militärmachthaber hatte sich vor zwei Monaten überraschend gegen den langjährigen Amtsinhaber Goodluck Jonathan durchgesetzt.

nem/sc (afpe, APE, rtr)