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Boko Haram kidnappt weitere Mädchen

23. Oktober 2014

Immer neue Bombenanschläge machen die in Nigeria verkündete Waffenruhe mit der Terrorsekte Boko Haram zur Farce. Nun gibt es zudem Berichte über neue Massenentführungen im Nordosten.

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Anschlag in Maiduguri/Nigeria (foto: Getty Images)
Bild: AFP/Getty Images

Die islamistische Terrorgruppe Boko Haram hat laut Medienberichten seit dem Wochenende etwa 100 Mädchen und Frauen entführt. Die Zeitung "The Punch" berichtete, Kämpfer der Boko Haram hätten etwa 40 Mädchen aus Dörfern im nordöstlichen Bundesstaat Adamawa mitgenommen.

Zuvor waren laut Augenzeugen zwei Ortschaften im Nordosten überfallen und dabei etwa 60 Mädchen und junge Frauen verschleppt worden. Schätzungsweise 100 extremistische Milizionäre hätten am Samstag die beiden Dörfer in Adamawa gestürmt, mehrere Männer erschossen, Wohnhäuser und Geschäfte geplündert und niedergebrannt, heißt es übereinstimmend in Aussagen die von Zeitungen und Pressediensten zitiert werden.

Die Boko-Haram-Sekte hat noch rund 200 Schülerinnen in ihrer Gewalt, die vor einem halben Jahr gekidnappt worden waren. Die nigerianische Regierung hatte kürzlich verkündet, diese Mädchen sollten diese Woche freigelassen werden.

Teil eines entsprechenden Übereinkommens war nach ihren Angaben auch eine befristete Waffenruhe mit den Islamisten. Seit dem Wochenende setzte Boko Haram allerdings die Serie von Anschlägen fort. Erst am Mittwoch waren bei einem Bombenattentat auf eine Bushaltestelle in Azare im Bundesstaat Bauchi mindestens fünf Menschen getötet worden.

Boko Haram versteht sich als Teil des Terrornetzwerks Al-Kaida und will einen islamistischen Gottesstaat errichten. Seit 2009 hat die Gruppe immer wieder Dörfer überfallen und Anschläge verübt. Nach Angaben der Menschenrechtsorganisation "Human Rights Watch" ermordeten Boko-Haram-Kämpfer bislang etwa 2.000 Menschen allein in diesem Jahr.

SC/pg (epd, KNA, rtr, afpe)