1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Bombe tötet mindestens 50 Menschen

5. November 2012

Ein Selbstmordattentäter hatte in der syrischen Provinz Hama den Sprengsatz in einem Auto gezündet. Der Anschlag galt offenbar den Regierungstruppen. Derweil versucht die Opposition, eine Exilregierung zu bilden.

https://p.dw.com/p/16dH8
Anschlag in Syrien (Foto: AP/dapd)
Bild: dapd

Der Anschlagsort: ein ländliches Gebiet, das syrische Sicherheitskräfte für ihre Zwecke nutzen. Dort zündete ein islamistischer Kämpfer die Bombe. Wie die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte berichtete, kamen 50 Polizisten und Milizionäre ums Leben.

Syrien: Bürgerkrieg und kein Ende

Der Attentäter soll ein Kämpfer der Al-Kaida-nahen Nusra-Front gewesen sein. Das ist eine sehr orthodoxe Gruppe, die den Koran besonders streng auslegt. Die staatliche Nachrichtenagentur Sana meldete den Anschlag zwar auch, nannte aber keine genauen Opferzahlen. Auch ließ sie offen, ob es sich bei den Toten um Soldaten handelt. In einem von Alawiten bewohnten Armenviertel der Hauptstadt Damaskus detonierte eine weitere Autobombe. Bei dem Anschlag starben nach inoffiziellen Angaben fünf Menschen. 30 weitere wurden verletzt.

Das Regime schlägt zurück

Nur wenige Stunden nach dem Selbstmordattentat in der Provinz Hama bombardierte die syrische Armee Ziele in der Provinz Idlib und Teile von Damaskus. Dabei wurden mindestens 30 Menschen getötet. Assad-Getreue griffen in den vergangenen Tagen verschärft Stadtviertel an, in denen Sunniten leben. Assad gehört zur Bevölkerungsgruppe der Alawiten, die der schiitischen Glaubensrichtung nahe stehen. Die sunnitischen Stadtteile stehen seit Beginn des Aufstands gegen Assad vor 19 Monaten im Mittelpunkt der Kämpfe.

Opposition will Übergangsregierung bilden

Der Syrische Nationalrat (SNC), die größte syrische Oppositionsvereinigung, bemühte sich in Katar darum, eine einheitliche Führung zu bilden. Offenbar ist er einen Schritt vorangekommen. Er beschloss am zweiten Tag seines Gipfeltreffens in Katar, sein Generalsekretariat um mehr als 100 Mitglieder zu verkleinern. So wird Platz geschaffen für 200 neue Oppositionsvertreter. Das neue Gremium mit 13 weiteren Oppositionsgruppen und unabhängigen Assad-Gegnern soll am Dienstag zusammentreten.

Wichtiger Ansprechpartner - nicht nur für die USA

Der SNC war bisher für westliche Staaten und andere Unterstützer der Aufständischen die legitime Vertretung der Opposition. US-Außenministerin Hillary Clinton hatte allerdings am vergangenen Mittwoch den SNC kritisiert. Man brauche eine Opposition, die die gesamte Gesellschaft und alle Religionen repräsentieren könne, sagte Clinton. Außerdem zeigte sie sich besorgt darüber, dass der Einfluß radikaler Islamisten auf die Opposition wachse.

Am Donnerstag ist ein Treffen des SNC mit der Führung von Katar und der Arabischen Liga geplant. Dann wird es wieder darum gehen, wann die Opposition eine Exilregierung bildet. Während die USA diesen Plan unterstützen, lehnt ihn der russische Außenminister Sergej Lawrow ab. Er sagte, es sei falsch, eine Opposition zu fördern, die nicht bereit sei, einen Dialog mit der syrischen Führung unter Präsident Baschar al-Assad zu führen.

cd/uh (dpa, dapd, afp, rtrs)