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Bomben-Terror und Machtlosigkeit in Pakistan

11. Januar 2013

Pakistan im Januar 2013: Die Bevölkerungsminderheit der Schiiten ist verängstigt, die Regierung entsetzt angesichts der neuen Welle der Gewalt. Die Bilanz der jüngsten Bombenanschläge: mehr als 100 Tote.

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Der Schauplatz in Quetta am Tag nach den Anschlägen. Foto: Reuters
Bild: Reuters

Die religiös motivierten Übergriffe haben die Schiiten dazu gebracht, die Armee Pakistans um Hilfe zu rufen. Man werde die Leichen der jüngsten Opfer nicht eher bestatten, bis das Militär den Schiiten Schutz biete, erklärte Maulana Amin Shaheedi, Chef einer Dachorganisation schiitischer Organisationen und Geistlicher. Allein in der Provinzhauptstadt Quetta waren am Donnerstag bei einem Doppelanschlag 82 Menschen ums Leben gekommen.

Der pakistanische Präsident Asif Ali Zardari sagte den Terroristen den Kampf  "bis zu seinem logischen Ende" an. Auch die USA verurteilten die "sinnlosen und unmenschlichen Taten". Die Gesamtzahl der Toten bei der Anschlagserie in Pakistan stieg nach Angaben der Polizei auf mindestens 114 Menschen. Außerdem: etwa 230 Verletzte bei den Anschlägen in Quetta im Südwesten und in der Stadt Mingora im Nordwesten des Landes.

Terrorserie erschüttert Pakistan

Attentäter in der Billardhalle

Unter den Toten in Quetta ist nach Behördenangaben auch ein Selbstmordattentäter. Der Attentäter habe sich in einer Billardhalle in einem Schiiten-Viertel in die Luft gesprengt. Als Helfer und Journalisten eintrafen, sei dann eine Autobombe detoniert. Die sunnitische Gruppe Lashkar-e-Jhangvi bekannte sich zu der Tat. Sie unterhält Verbindungen zu den Taliban und dem Terrornetz Al-Kaida.

Schiiten werden in Pakistan immer wieder zum Opfer von Anschlägen sunnitischer Extremisten. Und die Regierung ist nicht in der Lage, die anhaltende Gewalt gegen die Minderheit zu stoppen.

 Separatisten in der Provinz greifen auch regelmäßig Sicherheitskräfte an. Bei einem Anschlag im Swat-Tal im Nordwesten Pakistans waren nach Angaben der Polizei mindestens 21 Menschen getötet und 75 verletzt worden. Die Explosion ereignete sich in der Stadt Mingora in einem islamischen Zentrum, das Prediger ausbildet.

ml/sti (dpa, rtr)