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Bomben und Tote

10. Januar 2007

Am Mittwoch sind auf den Philippinen zwei Bomben explodiert. Am Wochenende soll dort der ASEAN-Gipfel stattfinden, der bereits im Dezember wegen einer Warnung vor einem möglichen Terrorangriff verschoben worden war.

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Die Polizei untersucht den verwüsteten Ort des Bombenattentats in General Santos City (Quelle: AP)
In General Santos City fand der folgenschwerste Anschlag stattBild: AP

Kurz vor Beginn des prestigeträchtigen Gipfels mit 16 Staats- und Regierungschefs wurden am Mittwoch (10.1.) auf den Philippinen zwei Bombenanschläge verübt. In General Santos City, 1000 Kilometer südlich von Manila, explodierte ein Sprengsatz auf einem belebten Markt und riss sechs Menschen in den Tod, darunter einen zehnjährigen Jungen. 23 Personen wurden verletzt. Kurz darauf explodierte an einem Polizeiposten im nahe gelegenen Kidapawan ein zweiter Sprengsatz und verletzte sechs Menschen. Die Behörden gehen nach ersten Angaben von Terroranschlägen aus.

Gipfel soll trotzdem stattfinden

Die Organisatoren machten deutlich, dass der Gipfel des Verbundes der südostasiatischen Staaten (ASEAN) trotz der Anschläge stattfinden werde. Der philippinische Außenminister Alberto Romulo sagte: "Alles ist sicher bei den beiden Treffen." Erst im Dezember hatte die philippinische Regierung den ASEAN-Gipfel in letzter Minute verschoben - offiziell wegen eines nahenden Taifuns, doch hatten zuvor mehrere Regierungen ihre Delegationen vor Terrorgefahren gewarnt.

Im Süden der Philippinen kämpfen muslimischen Terrorgruppen für einen separaten Staat. Erst am Dienstag hatte die Armee in einem Gefecht auf der Insel Jolo einen Anführer der mit El Kaida verbündeten Terrorgruppe Abu Sayyaf getötet. Am Samstag waren fünf Kämpfer der Gruppe und ein mutmaßlicher Anführer der Terrorgruppe Jemaah Islamiyah vor der Insel Tawi-Tawi in einem Boot aufgebracht und getötet worden. Die beiden Gruppen werden für zahlreiche Terroranschläge in Südostasien verantwortlich gemacht, unter anderem auf Bali, wo 2002 mehr als 200 Menschen ums Leben kamen.

Engere Zusammenarbeit in Sachen Terrorbekämpfung

Auf der Insel Cebu werden zwischen dem 13. und 15. Januar Staats- und Regierungschefs der ASEAN-Staaten Brunei, Kambodscha, Indonesien, Laos, Malaysia, Birma, Singapur, Thailand, Vietnam und der Philippinen erwartet. Zu dem Gipfel sollen am Sonntag unter anderen auch die Regierungschefs aus China, Indien und Australien anreisen. Die Gipfelteilnehmer wollen eine Vereinbarung über eine engere Zusammenarbeit in der Terrorbekämpfung unterzeichnen.

Außerdem wollen die Staats- und Regierungschefs auch über die Energiesicherheit und über Möglichkeiten sprechen, die Abhängigkeit vom Erdöl zu reduzieren. Auf der Tagesordnung stünden mehr Energieeffizienz und die Entwicklung erneuerbarer Energien, insbesondere von Biokraftstoffen, kündigten Delegierte am Mittwoch in Cebu an. Auch über ein gemeinsames Netz von Pipelines solle gesprochen werden. Bislang gibt es praktisch keinerlei Zusammenarbeit zwischen den ASEAN-Staaten auf dem Gebiet der Energieversorgung. Vorschläge wie etwa ein gemeinsames Erdöl-Lager für Notfälle scheiterten am Streit über den Standort. Auch ein gemeinsames Gasversorgungsnetz ist nicht in Sicht. (ana)