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Bombenanschläge auf irakische Schiiten

29. November 2012

Die Schiiten im Irak sind wieder im Visier von Terroristen: Bei einer Serie von Anschlägen auf schiitische Muslime wurden mindestens 30 Menschen getötet und viele weitere verletzt.

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Anwohner stehen vor einem zerstörten Auto in Hilla (Foto: Reuters)
Bombenanschlag Hilla Irak Schiiten 29. November 2012Bild: Reuters

Allein bei zwei Bombenexplosionen in der Ortschaft Hilla südlich von Bagdad wurden 24 Pilger getötet, darunter Frauen und Kinder, wie die Polizei und ein Mediziner berichteten. Mindestens 85 Menschen seien verletzt worden. Örtliche Sicherheitskräfte blockierten mehrere Straßen, um Autos auf Bomben zu kontrollieren.

In der für Schiiten heiligen Stadt Kerbela, die wie Hilla etwa 100 Kilometer südlich von Bagdad liegt, wurden mindestens sechs Menschen durch eine Autobombe getötet und mindestens 13 verletzt. Die Polizei sperrte alle Zufahrtswege in die Altstadt, wo der Imam Hussein begraben liegt. Dort suchten die Sicherheitskräfte nach einer zweiten Autobombe. Am Sonntag hatten Millionen Schiiten in Kerbela den Höhepunkt des Aschura-Fests gefeiert, bei dem traditionell des Todes von Imam Hussein gedacht wird.

Zweite Anschlagsserie

Es war schon die zweite gegen schiitische Gläubige gerichtete Anschlagsserie im Irak seit Wochenbeginn. Erst am Dienstag waren bei Attentaten gegen Sicherheitskräfte und Zivilisten mindestens 30 Menschen getötet und etliche weitere verletzt worden. Hauptziel der Angriffe waren schiitische Moscheen in Bagdad. Auch dabei kamen Autobomben zum Einsatz, die in der Nähe der schiitischen Kultstätten gezündet wurden.

Die schiitische Glaubensgemeinschaft stellt zwar die Bevölkerungsmehrheit im Irak, gerät jedoch häufig ins Visier sunnitischer Aufständischer, die mit ihren Attacken die Regierung des schiitischen Ministerpräsidenten Nuri al-Maliki zu schwächen versuchen. Blutige Anschläge ereignen sich im Irak nahezu täglich, auch wenn ihre Zahl in den vergangenen Jahren erheblich zurückging.

kle/uh (afp, rtr, dapd)