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Bombenanschlag in Athen

12. Dezember 2005

Bereits zum zweiten Mal innerhalb eines halben Jahres haben Attentäter einen Anschlag auf ein griechisches Ministerium verübt. Dahinter stecken vermutlich Sympathisanten einer linken Extremistenorganisation.

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Detonation im Zentrum Athens: Die griechische Polizei sucht nach HinweisenBild: AP

Nahe des griechischen Wirtschaftsministeriums in Athen ist am Montag (12.12.2005) eine Bombe explodiert. Dabei sollen nach Angaben von Agenturen mindestens zwei Menschen verletzt worden sein, andere Berichte sprachen lediglich von Sachschäden. Vor der Detonation hatte es zwei Warnanrufe gegeben, weshalb der Tatort rechtzeitig geräumt werden konnte.

Griechenland Athen Bombenanschlag Aufräumarbeiten im Wirtschaftsministerium
Selbst 50 Meter vom Wirtschaftsministerium entfernt zerbarsten die ScheibenBild: AP

Die Explosion ereignete sich in der Nähe eines großen Postamtes im Zentrum der Hauptstadt, allerdings außerhalb der Geschäftszeiten. Aus Polizeikreisen hieß es, unbekannte Täter hätten eine Bombe mit Zeitzünder auf einem Motorrad deponiert. Es habe neben einigen Gasflaschen gestanden, die Bauarbeiter vor dem Ministerium für Renovierungsarbeiten abgelegt hatten. Die Gasflaschen seien jedoch nicht explodiert, als der Sprengsatz gezündet wurde, sagte ein Sprecher der Feuerwehr. Ein Augenzeuge berichtete, selbst 50 Meter vom Sprengsatz entfernt habe er zerbrochenes Glas gesehen, in den umliegenden Läden, Autos und Cafes seien die Fenster durch die Wucht der Detonation geborsten.

Experten der Polizei gehen davon aus, dass es sich bei den Tätern um Sympathisanten und Nachahmer der im Jahr 2003 zerschlagenen Terrororganisation "17. November" handelt. Zurzeit findet in Griechenland in zweiter Instanz der Prozess gegen 17 Mitglieder dieser

Terrororganisation statt. Zuletzt hatte es im Juni einen Anschlag auf ein griechisches Regierungsgebäude gegeben. Damals hatte die Gruppe "Revolutionärer Kampf" das Arbeitsministerium mit einem Sprengsatz schwer beschädigt. In Griechenland kommt es immer wieder zu kleineren Anschlägen, für die zumeist linke oder anarchistische Gruppen verantwortlich gemacht werden. (kk)