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"Ali ist nun wieder zu Hause"

6. Juni 2016

Nach dem Tod des legendären Boxers Muhammad Ali laufen die Vorbereitungen für die Beerdigung auf Hochtouren. Am Freitag wird Ali beigesetzt, der Leichnam wurde in seine Heimatstadt übergeführt.

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USA Kollektive Trauer um Muhammad Ali in Louisville
Bild: Reuters/John Sommers II

Ein Privatflugzeug brachte den Sarg mit dem Verstorbenen aus dem US-Bundesstaat Arizona, wo Ali seit Jahren gelebt hatte, nach Louisville im Bundesstaat Kentucky. "Ali ist nun wieder zu Hause", schrieb der Bürgermeister von Louisville, Greg Fischer, im Internetdienst Twitter. Der Leichnam wurde einem TV-Bericht zufolge in ein Bestattungsinstitut gebracht, wo bereits zahlreiche Fans warteten.

Ökumene im Islamischen Zentrum

Im Islamischen Zentrum in Louisville gab es am Sonntag zu Ehren Alis ein Treffen verschiedener religiöser Vertreter, die einen ökumenischen Gottesdienst abhielten; der Boxer war in den sechziger Jahren zum Islam konvertiert. Vor dem Haus, in dem er aufgewachsen war, legten die Menschen Blumen nieder.

Die zentrale Trauerfeier findet am Freitag statt. Zu ihr haben sich unter anderen der frühere US-Präsident Bill Clinton und der türkische Staatschef Recep Tayyip Erdogan angesagt. Wie es in Agenturberichten heißt, möchte Erdogan im Rahmen der Trauerfeierlichkeiten auch eine Rede halten.

Bestattung im kleinen Kreis

Für Donnerstag ist zunächst eine Trauerfeier im Kreis der Familie geplant, am Freitag wird der Sarg Alis dann im Rahmen der großen Trauerzeremonie durch die Straßen von Louisville getragen. Im Anschluss soll der Leichnam dann im kleinen Kreis und unter Ausschluss der großen Öffentlichkeit in einer privaten Zeremonie bestattet werden.

Ali, der sich abseits des Boxrings gegen Rassismus und Krieg engagiert hatte, war am Freitag im Alter von 74 Jahren gestorben. Seit mehr als 30 Jahren litt er an der Parkinson-Krankheit. Als offizielle Todesursache wurde eine Blutvergiftung angegeben.

Nach Angaben der Familie litt Ali an einem hartnäckigen Husten, woraufhin sich sein Zustand rasch verschlechterte. Er wurde in ein Krankenhaus in einem Vorort seiner Heimatstadt Scottsdale eingeliefert, wo er künstlich beatmet wurde. Die Familie beschloss nach eigener Aussage schließlich, die lebenserhaltenden Maschinen abstellen zu lassen.

"Wir versuchten alle, stark zu bleiben, und dann flüsterten wir in sein Ohr: 'Du kannst jetzt gehen. Wir werden damit leben können'", beschrieb seine Tochter Hana, eines von neun Kinder der Boxlegende, auf Twitter die letzten Lebensminuten Alis.

haz/wl (afp, sid, dpa)