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Boykottaufrufe und Kritik in Polen zum Start von "Sakrileg"

19. Mai 2006
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Vor dem Start der Verfilmung von Dan Browns Thriller "Das Sakrileg" ("The Da Vinci Code") am Freitag (19.5.2006) in den polnischen Kinos haben katholische Bischöfe den Film kritisiert und die Gläubigen zum Boykott aufgerufen. "Schaut euch diesen Film nicht an", appellierte der Krakauer Erzbischof Stanislaw Dziwisz in einem Brief. Der Film manipuliere und fälsche historische Tatsachen. Bischof Stanislaw Wielgus, Vorsitzender des wissenschaftlichen Rates der Bischofskonferenz, nannte Roman und Film "ethisch nicht akzeptabel". Mit irrationalen Theorien auf der Grundlage religiöser Ignoranz zeuge er von "beunruhigenden Tendenzen" der Gegenwart.

Der Vorsitzende der Polnischen Bischofskonferenz, Erzbischof Jozef Michalik, sah bei aller Kritik an der Idee, Jesus sei mit Maria Magdalena verheiratet gewesen und habe mit ihr eine Familie gegründet, auch Gutes. Wenn Leser und Kinobesucher durch den Film angeregt würden, sich mit der Kirchengeschichte zu befassen und ihr religiöses Wissen zu vertiefen, "werden sie ihren Glauben stärken", sagte Michalik im polnischen Rundfunk.