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BP verklagt Partner auf Schadensersatz

21. April 2011

Der Ölkonzern BP schlägt zurück: Er hat den Betreiber der explodierten Ölbohrplattform "Deepwater Horizon" und den Hersteller eines defekten Absperrventils verklagt. Es geht um Schuld - und um sehr viel Geld.

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Das BP-Logo der Erdöl-Raffinerie (Foto: picture-alliance/dpa)
BP will nicht auf den Kosten sitzen bleibenBild: picture alliance / dpa

Ein Jahr nach der Ölkatastrophe im Golf von Mexiko versucht der Ölkonzern BP nun die Kosten, die ihm dadurch entstanden sind, zurückzubekommen. Es geht um insgesamt 40 Milliarden Dollar - etwa 27,5 Milliarden Euro. BP verlangt Schadensersatz vom Betreiber der Ölbohrinsel, Transocean, sowie von der US-Firma Cameron International, die damals ein Abdeckventil hergestellt hatte. Es war defekt, weshalb das Öl ungebremst auslief. BP wirft den beiden Firmen Nachlässigkeit vor und reichte am Mittwoch (Ortszeit, 20.04.2011) Klage vor einem Bundesgericht in New Orleans ein.

Wer hat Schuld?

Schiffe fahren rund um die in Brand stehende Bohrinsel Deepwater Horizon im Golf von Mexiko (Foto: picture-alliance/dpa)
Die Unglücksbohrinsel: Deepwater HorizonBild: picture-alliance/dpa

Für BP liegen die Fakten klar auf der Hand: Transocean habe die Anzeichen für eine drohende Katastrophe missachtet. "Die simple Tatsache ist, dass am 20. April 2010 jedes einzelne Sicherheitssystem und -gerät sowie Mechanismen zur Quellen-Kontrolle auf der 'Deepwater Horizon' versagten", heißt es in der Klageschrift. Als Betreiber müsse die Firma Transocean einen Teil der entstanden Kosten übernehmen, so BP.

Ohne dieses "Fehlverhalten" wäre es nie zu der Katastrophe gekommen - weder zu der Explosion, dem Tod der Arbeiter und zur Ölpest, mutmaßt BP. Gegen das Unternehmen Cameron International erhebt BP dieselben Vorwürfe. Hier habe das fehlerhafte Design des Absperrventils in der Ölleitung maßgeblich zum Unglück beigetragen. Beweise dafür hat in erster Linie die von US-Präsident Barack Obama eingesetzte Untersuchungskommission geliefert.

Ein Urteil wird für 2012 erwartet. Die beiden Firmen Transocean und Cameron International haben erst einmal Gegenklagen eingereicht.

Katastrophe mit gigantischem Ausmaß

Auf der Ölplattform "Deepwater Horizon" war es am 20. April 2010 zu einer Explosion gekommen. Dabei kamen elf Arbeiter ums Leben. Die Plattform, die sich etwa 80 Kilometer von der Küste des US-Bundesstaates Louisiana entfernt befand, brannte zunächst zwei Tage lang, bis sie auf den Grund des Meeres sank. BP konnte das dadurch entstandene Leck im Bohrloch erst drei Monate später schließen. 4,9 Millionen Barrel Öl flossen damals ins Meer.

Autor: Nicole Scherschun (dpa, afp, dapd)
Redaktion: Eleonore Uhlich