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Bröckelnde Kurse trotz Greenspan-Rede

Andreas Becker24. Januar 2002

Die Rede von Alan Greenspan, dem Chef der amerikanischen Notenbank, war mit Spannung erwartet worden. So richtig schienen die Frankfurter Händler allerdings nicht zu wissen, wie sie Greenspans Sätze deuten sollten.

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Alan GreenspanBild: AP

Der Präsident der Fed hatte sich vorsichtig optimistisch zur weiteren Konjunkturentwicklung geäußert, trotzdem bröckelten die Kurse in Frankfurt danach ab. Für den DAX blieb am Ende ein hauchdünnes Plus von 0,1 Prozent auf 5170 Punkte. Am Neuen Markt schloß der Nemax-50-Index bei 1179 Zählern, ein Zuwachs um 0,6 Prozent.

Positiv war der Einfluß der Zahlen, die Nokia, der weltgrößte Hersteller von Mobiltelefonen, am Donnerstag in Helsinki präsentierte. Zwar ist der Ertrag vor Steuern im Jahresvergleich um über 40 Prozent eingebrochen, unterm Strich blieben Nokia aber immer noch 3,5 Milliarden Euro. Damit ist das finnische Unternehmen der einzige große Handy-Hersteller, der im vergangenen Jahr Milliarden-Gewinne einfahren konnte.

Profitiert haben von diesen Zahlen vor allem die Technologie-Werte im DAX, allen voran die Siemens-Töchter Infineon und Epcos, die jeweils über drei Prozent zulegten. Epcos stellt elektronische Bauteile her, die vor allem in Mobiltelefonen zum Einsatz kommen.

Der Chemiekonzern Bayer feierte am Donnerstag sein Debut an der New Yorker Wall Street. Die Anleger freuten sich mit, die Aktie gewann fast zwei Prozent.

Etwas abgeben mußte dagegen das Papier der Lufthansa, das gut ein Prozent verlor. Händler begründeten dies mit den Expansionsplänen des irischen Lufthansa-Konkurrenten Ryan Air. Die Fluglinie, die durch ihre günstigen Tarife für Aufsehen sorgt, hat sich bei amerikanischen Flugzeugbauer Boeing 100 neue Maschinen bestellt.

Schlußlicht im DAX war die sogenannte "Aktie Gelb" der Deutschen Post. Nach Ansicht des Bundesrechnungshofes hat die Post jahrelang zu Unrecht von massiven Steuerbefreiungen profitiert, jetzt drohen möglicherweise Nachzahlungen in dreistelliger Millionenhöhe. Die Post-Konkurrenten kündigten bereits Strafanzeige an. Zwar wies die Post die Vorwürfe zurück und erklärte, die Steuernachlässe des Finanzministeriums seien rechtmäßig. Der Aktie konnte das aber nicht helfen, sie verlor vier Prozent.

Der Rentenmarkt zeigte sich leichter. Der Bund-Future lag 0,6
Prozent schwächer bei 107,90 Punkten. Der Rentenmarkt-Index Rex gab 0,29 Prozent auf 113,07 Zähler ab. Die Bundesbank stellte die Umlaufrendite bei 4,69 Prozent fest, zwei Basispunkte höher als am Vortag.


Die Schlußkurse der 30 Dax-Werte (in Euro, ohne Gewähr):

Wertpapier Kurs Veränderung

Adidas-Salomon 79,68 -0,22
Allianz 269,88 -1,12
BASF 44,87 0,51
Bayer 37,61 0,70
Bay. HypoVereinsbank 36,26 0,46
BMW 38,11 -0,06
Commerzbank 19,25 0,45
DaimlerChrysler 46,76 -0,05
Degussa 32,44 0,82
Deutsche Bank 76,75 0,05
Deutsche Post 15,11 -0,63
Deutsche Telekom 17,85 -0,19
E.ON 58,65 -0,80
Epcos 47,85 1,50
Fresenius Medical Care 67,78 1,26
Henkel 63,43 0,38
Infineon Technologies 24,10 0,68
Linde 47,66 0,36
Lufthansa 17,51 -0,19
MAN 26,70 0,28
Metro 40,40 -0,45
MLP 75,73 3,93
Münchener Rück 282,90 -0,08
Preussag 32,95 -0,38
RWE 43,55 0,20
SAP 167,25 2,25
Schering 63,95 0,45
Siemens 70,85 0,21
ThyssenKrupp 16,28 0,12
VW 51,60 -0,70


Die Referenzkurse der Europäischen Zentralbank für einige Devisen:
Ein Euro entspricht:

0,8767 US-Dollar
117,95 jap. Yen
0,6169 brit. Pfund