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Außenminister wollen Brücken stärken

Katharina Kroll (mit dpa)11. November 2013

Zwei Kontinente wollen zusammenrücken: Europa und Asien proben in der sogenannten ASEM-Runde den Schulterschluss. Doch das Außenminister-Treffen in Neu Delhi wird überschattet von einer Naturkatastrophe.

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Der amtierende Bundesaußenminister Guido Westerwelle (rechts) beim ASEM-Treffen in Neu Delhi (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Das Asia Europe Meeting (ASEM) diene als "Plattform für Dialog, um Stabilität, Frieden und Entwicklung zu fördern", sagte der Gastgeber, Indiens Vizepräsident Hamid Ansari, zur Begrüßung. "Diese Runde bringt 60 Prozent der Weltbevölkerung zusammen, 52 Prozent des weltweiten Bruttosozialprodukts und fast 70 Prozent des Welthandels." In Neu Delhi arbeiten mehr als 30 Außenminister daran, Hürden für freien Handel abzubauen und Wirtschaftswachstum und Entwicklung auf beiden Seiten des Kontinents zu stärken.

Indiens Ressortchef Salman Kurshid warb für gemeinsame Anstrengungen, um für mehr Wachstum zu sorgen. Der amtierende Bundesaußenminister Guido Westerwelle will mehr gegenseitiges Vertrauen schaffen. "Wir wollen nicht nur in Asien investieren, sondern Investitionen aus Asien nach Europa holen", sagte er und warnte zugleich vor protektionistischen Tendenzen.

Rund 30 Außenminister beim ASEM-Treffen Neu Delhi (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa/Rainer Jensen

Haiyan stand nicht auf dem Programm

Bei diesem informellen Treffen geht es aber auch um Kontaktpflege und den Austausch unter Kollegen. Am Rande der ASEM-Konferenz finden unzählige bilaterale Treffen statt, es geht um die großen Konfliktherde wie Syrien, das Atomprogramm des Irans und die Lage in Ägypten. "Eine Welt, die überschaubar und kleiner wird, die stimmt sich ab bei den Krisen", sagt Westerwelle.

Die Taifun-Katastrophe auf den Philippinen, die das Außenministertreffen überschattet, ist dafür ein Beispiel. Viele Länder haben Unterstützung für die Opfer versprochen. Als ersten Schritt stellte die Bundesregierung am Wochenende 500.000 Euro zur Verfügung. Deutsche Helfer sind bereits vor Ort. "Deutschland ist zur Hilfe beim Wiederaufbau bereit", stellt Westerwelle klar. Der deutsche Außenminister hat sich am Rande des Treffens von dem Vertreter der Philippinen, Staatssekretär Evan P. Garcia, über die Lage in den Krisenregionen unterrichten lassen. Am Rande sagte er: "Ganze Landstriche der Philippinen sind verwüstet. Wir wollen helfen und den vielen Verletzten und Obdachlosen in den vom Taifun zerstörten Gebieten zur Seite stehen. Die Bundesregierung stellt deshalb weitere Mittel bereit, die von deutschen Hilfsorganisationen vor Ort für ihre Arbeit zugunsten der Opfer eingesetzt werden."

Es ist die achte Reise des scheidenden deutschen Außenministers nach Asien in diesem Jahr. Im Fokus seiner Außenpolitik stand die Einbindung der neuen Kraftzentren in der Welt, wie Indonesien, Indien aber auch Brasilien. Am Dienstag fliegt Westerwelle weiter nach Abu Dhabi: "Ich bin Ende des Jahres aus dem Amt, aber nicht aus der Welt. Man kennt sich und hat ja auch Freundschaften geschlossen. Die sind ja nicht vorbei, nur weil die Ämter enden", sagt Guido Westerwelle.