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Bremen steht im Viertelfinale, Hamburg will folgen

Calle Kops / Redaktion: Sarah Faupel18. März 2009

Werder Bremen hat das geschafft, was der Hamburger SV noch erreichen will. Die Bremer stehen bereits im Viertelfinale des Uefa-Cups, die Hamburger haben noch eine schwere Aufgabe vor sich.

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Die Bremer Spieler feiern Sebastian Prödl, den Schützen zum 1:0 für Werder (Quelle: AP)
Die Bremer Spieler feiern Prödl, den Schützen zum 1:0 für WerderBild: AP

Werder Bremen steht im Viertelfinale des Uefa-Cup-Wettbewerbs und das verdient. Nach dem doch etwas knappen 1:0-Sieg vor einer Woche in Bremen kamen die Hansestädter im Rückspiel beim AS St. Etienne zu einem 2:2-Unentschieden. Dabei war Werder in der ersten Spielhälfte das bessere, vor allem aber das entschlossenere Team. Vor rund 28.000 Zuschauern ließen sich die Gäste von der stimmungsvollen Atmosphäre im Etienner Stadion nicht nervös machen und erwischten einen Traumstart. Nach einer Ecke von Nationalspieler Torsten Frings köpfte Sebastian Prödl den Ball bereits nach sechs Minuten zur Führung ins Netz. Auch danach versteckten sich die Hanseaten nicht, spielten konsequent nach vorne und suchten weiter ihre Chance. Die Platzherren bemühten sich zwar, kamen in der ersten Halbzeit aber kaum einmal gefährlich zum Abschluss. Werder blieb vor dem Tor hingegen eiskalt und verbuchte durch Claudio Pizarro in der 28. Minute sogar das 2:0.

Enttäuschende zweite Halbzeit

Der Bremer Prödl jubelt mit Naldo (mi.) und Diego (re.) (Quelle: dpa)
Der Bremer Prödl jubelt mit Naldo (mi.) und Diego (re.)Bild: picture alliance/dpa

Nach dem Seitenwechsel zeigte sich früh, dass sich die Bremer auf ihrem komfortablen Vorsprung ausruhen und das Ergebnis über die Zeit schaukeln wollten. Das brachte die Franzosen wieder ins Spiel, die auch folgerichtig in der 64. Minute durch den Anschlusstreffer von Abwehrspieler Benalouane auf 1:2 verkürzen konnten. Danach wachte Werder nur kurzzeitig auf, nahm das Spiel wieder in die Hand und kam zu der ein oder anderen Chance. Dennoch blieb der AS St. Etienne bis zum Schlusspfiff die dominierende Mannschaft und kam mehrfach gefährlich vor das Bremer Tor. Werder ging es über weite Strecken der zweiten Halbzeit nur darum, Kräfte zu sparen und das Ergebnis zu verwalten – doch der Plan ging nicht auf. Grax gelang in der Nachspielzeit noch der Treffer zum alles in allem gerechten 2:2-Endstand.

Gedrückte Stimmung nach dem Remis

Der Bremer Mertesacker (li.) köpft den Ball (Quelle: dpa)
Der Bremer Mertesacker (li.) köpft den BallBild: picture alliance/dpa

Der späte Ausgleich war den Bremern bei aller Freude über das Weiterkommen schwer aufs Gemüt geschlagen. „Wir haben uns das Leben selbst schwer gemacht, weil wir einen Gang zurückgeschaltet haben“, sagte Trainer Thomas Schaaf anschließend. „Wir haben am Ende nicht mehr so aggressiv gespielt, ärgerte sich Claudio Pizarro. Man müsse darüber nachdenken, warum man noch zwei Tore bekommen habe, ergänzte der Torschütze. Und auch Per Mertesacker war mit dem Resultat nicht zufrieden. In der zweiten Halbzeit habe man sehr viel schleifen lassen, kritisierte der Nationalspieler.

Schlechtes Benehmen der Werder Anhänger

Der Traumstart und die gute Leistung in der ersten Hälfte reichte Werder Bremen zum Erreichen der nächsten Runde. Negativ zu erwähnen bleibt das Verhalten der Werder-Fans. Fasst während der gesamten Partie fielen die Anhänger aus der Hansestadt unangenehm auf. Mehrfach brannten sie bengalische Feuer ab und schossen eine Leuchtkugel in den gegnerischen Fanblock.

HSV ohne Petric und Trochowski

Wird dem HSV fehlen - Torjäger Petric (Quelle: dpa)
Wird dem HSV fehlen - Torjäger PetricBild: picture-alliance/ dpa

Auf ein Weiterkommen hofft natürlich auch der Hamburger SV, doch der hat eine weit höhere Hürde vor der Brust als es Werder Bremen hatte. Der HSV muss im Achtelfinale des Uefa-Cups am Donnerstag bei Galatasaray Istanbul antreten und geht dabei nur mit einem dünnen Polster in die Partie. 1:1-unentschieden hieß es gegen den türkischen Meister im Hinspiel in der Hamburger Arena. "Das ist eine schlechte Ausgangsposition", bewertete HSV-Trainer Martin Jol das enttäuschende Unentschieden vor einer Woche. Seine Mannschaft ist als einziges deutsches Team noch in drei Wettbewerben mit Titelchancen vertreten, doch nun drohen alle Träume zu platzen. So zog sich Torjäger Mladen Petric am Sonntag beim 2:0 in der Bundesliga gegen Energie Cottbus einen Muskelfaseriss im Oberschenkel zu. Der Kroate fällt mindestens drei Wochen aus. "Das ist ein harter Schlag für uns", sagte Trainer Jol. Zudem müssen die Hamburger auf Mittelfeldspieler Piotr Trochowski verzichten. Die Hoffnungen auf eine kurzfristige Genesung des Nationalspielers erfüllten sich nicht. Trochowski erlitt gegen Cottbus eine Bänderdehnung im Knie. Auch der Däne Michael Gravgaard ist mit seiner Leistenverletzung noch nicht für einen Einsatz von Anfang an bereit. Der Innenverteidiger wird aber auf der Ersatzbank Platz nehmen. Gegen den 17-maligen türkischen Champion, der bei Ligakonkurrent Trabzonspor mit dem 2:2 eine gelungene Generalprobe ablieferte, stehen dem HSV im Angriff nur noch Paolo Guerrero und Ivica Olic zur Verfügung. Dennoch: "Der Erfolg gegen Cottbus gibt uns Selbstbewusstsein für Istanbul", glaubt Mittelfeldspieler Marcell Jansen.