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Brexit-Votum trübt Geschäftsklima kaum

25. Juli 2016

Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft hat sich im Juli nach dem Brexit-Votum nur leicht eingetrübt. Der ifo-Geschäftsklimaindex fiel von 108,7 Punkten im Vormonat auf 108,3 Punkte.

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Symbolbild Konjunktur
Bild: picture-alliance/dpa/D. Naupold

Das wichtigste deutsche Konjunkturbarometer verzeichnete damit einen deutlich geringen Rückgang als befürchtet, wie die Münchner Forscher am Montag zu ihrer monatlichen Umfrage unter rund 7000 Managern mitteilten. Von Reuters befragte Ökonomen hatten mit einem Rückgang auf 107,5 Zähler gerechnet. "Die deutsche Konjunktur zeigt sich widerstandsfähig", erklärte Ifo-Präsident Clemens Fuest.

Die Führungskräfte beurteilten die Geschäftsaussichten für die kommenden sechs Monate zwar ungünstiger als zuletzt, ihre Lage aber besser. Die Briten haben Ende Juni entschieden, dass ihr Land die Europäische Union verlassen soll. Fachleute erwarten, dass Großbritannien dadurch in eine Rezession rutschen könnte. Auch die deutschen Exporteure müssen demnach mit Geschäftseinbußen rechnen. "Die gute Nachricht ist, dass die deutschen Unternehmen das britische Votum relativ gelassen nehmen", sagte Thomas Gitzel, Chefökonom der VP Bank aus Liechtenstein. "Der Ifo-Index belegt die These, dass das Brexit-Votum keine tiefen Bremsspuren in der deutschen Wirtschaft hinterlassen wird."

Positive Daten treiben Aktienmarkt

Die überraschend positiven Daten schoben den deutschen Aktienmarkt an. Der Dax konnte seine Kursgewinne ausbauen.

Die Stimmung im Verarbeitenden Gewerbe trübte sich im Juli ein - trotz zufriedenstellender Geschäftslage, wie das Ifo betonte. "Die Industrie blickte aber merklich weniger optimistisch auf die kommenden Monate, die Automobilbranche berichtete sogar von pessimistischen Erwartungen." Während sich das Geschäftsklima im Großhandel verschlechterte, ging es im Einzelhandel und am Bau bergauf. "Im Bauhauptgewerbe klettert der Geschäftsklimaindikator auf immer neue Rekordwerte."

Der Ifo-Index gilt als wichtigstes Barometer für die deutsche Konjunktur. Zuletzt hatte auch die ZEW-Umfrage signalisiert, dass die Skepsis unter Börsianern wegen des britischen Referendums deutlich zugenommen hat. Der Indikator des Mannheimer Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) war im Juli auf den tiefsten Stand seit Ende 2012 gefallen.

ul/bea (rtr, afp, dpa)